04. Oktober, 2024

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Regierung setzt auf Kohlenstoffbindung als Zukunftstechnologie

Regierung setzt auf Kohlenstoffbindung als Zukunftstechnologie

Die britische Regierung hat eine beeindruckende Summe von fast 22 Milliarden Pfund zugesagt, um Projekte zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoffemissionen aus Energie, Industrie und Wasserstoffproduktion zu fördern. Diese Investition in die Zukunftstechnologie soll zwei "Carbon Capture Clusters" in Merseyside und Teesside über die kommenden 25 Jahre unterstützen und dabei tausende Arbeitsplätze schaffen sowie private Investitionen anziehen. Premierminister Sir Keir Starmer bezeichnete die Initiative als einen Schritt, der die industriellen Kernregionen Großbritanniens durch Investitionen in die Industrie der Zukunft wiederbeleben wird. Die Technologie der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCUS) gilt als unerlässlich, um die Klimaziele zu erreichen und die Emissionen zu senken. Unterstützt wird dieser Ansatz von internationalen Organisationen wie der Internationalen Energieagentur (IEA). Eine der Hauptanwendungen von CCUS ist die Produktion von "blauem" Wasserstoff, bei dem die Kohlenstoffemissionen eingefangen und gespeichert werden, damit dieser als sauberer Energieträger eingesetzt werden kann. Kritiker warnen jedoch, dass dies eine anhaltende Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bedeutet. Die Investition wird greifbare Ergebnisse liefern: Die Regierung geht davon aus, dass sie direkt 4.000 Arbeitsplätze schafft und langfristig 50.000 unterstützt. Außerdem werden jährliche Emissionen um 8,5 Millionen Tonnen reduziert, während die erste Speicherung von Kohlendioxid für das Jahr 2028 avisiert ist. Damit wird auch der Weg für die erste groß angelegte Wasserstoffproduktionsanlage im Vereinigten Königreich geebnet, was den Übergang der Öl- und Gasindustrie zu sauberer Energie erleichtern soll. Während die Maßnahmen von vielen Akteuren aus Industrie und Umwelt als Schritt in die richtige Richtung angesehen werden, um Wirtschaftswachstum und Klimaschutz zu verbinden, äußerte Greenpeace Bedenken über die Rolle von Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird. Ihnen zufolge könnte dies das Risiko bergen, Großbritannien in "zweitklassige" Lösungen zu verstricken. Unterstützung für die Maßnahmen kam indes auch von unabhängigen Beratern wie dem Ausschuss für Klimawandel, der die Verlässlichkeit dieser technologischen Verpflichtung lobte. Gleichzeitig mahnten kritische Stimmen, einen Teil der Mittel in alternative Projekte wie Offshore-Windwerke oder ein landesweites Wärmedämmprogramm zu investieren, um die Abhängigkeit von fossilen Energien weiter zu reduzieren.