06. Januar, 2025

Wirtschaft

Regierung plant Umstrukturierung bei Staatsbediensteten: Höheres Gehalt, niedrigere Pensionen?

Regierung plant Umstrukturierung bei Staatsbediensteten: Höheres Gehalt, niedrigere Pensionen?

Die britische Regierung erwägt derzeit, Angestellten im öffentlichen Sektor, darunter NHS-Personal und Lehrkräfte, die Wahl zwischen einem höheren jährlichen Gehalt im Austausch für eine niedrigere jährliche Pension zu ermöglichen. Dies könnte nicht nur für die Beschäftigten des öffentlichen Sektors vorteilhaft sein, sondern auch eine finanzielle Entlastung für die Steuerzahler darstellen. Aktuell erhalten Angestellte im öffentlichen Dienst im Ruhestand eine Pension, die einem Bruchteil ihres Durchschnittsgehalts entspricht. Während die Pension des öffentlichen Dienstes 1/42 des durchschnittlichen Jahresgehalts beträgt, liegt diese Quote bei NHS und Lehrkräften etwas niedriger. Dennoch werden die Beträge vor der Pensionierung stärker als die Inflation erhöht, um auszugleichen. Die 2015 eingeführten neuen Pensionsregelungen sind bereits großzügiger als die alten Modelle und auch großzügiger als die wenigen verbleibenden privatwirtschaftlichen Pensionspläne. Für 2024 bis 2027 wird der Beitrag der Steuerzahler nach Abzug der Beiträge der Mitglieder auf 28,7 % des Gehalts für den öffentlichen Dienst, 28,6 % für Lehrer und 23,7 % für den NHS veranschlagt. Eine Umstellung auf 'höhere Gehälter für niedrigere Pensionen' könnte jedoch die Gesamtkosten für Gehälter und Pensionen des öffentlichen Sektors senken. Damit dieses Modell Einsparungen für die Steuerzahler bringt, müsste die Umstellung verpflichtend sein. Ein neues, niedrigeres Rentenniveau könnte beispielsweise 1/80 des Jahresgehalts pro Arbeitsjahr betragen, also die Hälfte des aktuellen Werts, mit jährlichen Inflationsanpassungen bis maximal 3 %. Bereits erworbene Rentenansprüche blieben unberührt. Diese neue Struktur wäre immer noch großzügiger als die privater Pensionspläne. Beschäftigte würden von einem höheren Nettogehalt profitieren, indem sie ihre eigenen Beiträge halbieren – durchschnittlich 5 % des Gehalts. Ein ähnliches Modell existiert bereits im Local Government Pension Scheme, bei dem Mitarbeiter die Möglichkeit haben, eine halbe Standardpension zu wählen und nur die halben Beiträge zu zahlen. Allerdings wird ihr Gehalt nicht erhöht, um die geringeren Kosten für die Steuerzahler widerzuspiegeln. Letztlich wird gefragt, welches Gehaltsplus die Angestellten des öffentlichen Sektors im Gegenzug für eine niedrigere Pension erhalten sollen. Bislang fließt ein Großteil der Steuerzahlerbeiträge in die Finanzierung neuer Pensionen. Eine Halbierung der neu erworbenen Pensionsansprüche könnte den Steuerzahlern jedoch Einsparungen von etwa 10 % des Gehalts bringen.