Der kanadische Dollar zeigte sich am Dienstag widerstandsfähig und machte einen Teil seiner jüngsten Verluste gegenüber dem US-Dollar wett. Dies geschah, während Anleger die mögliche Umsetzung hoher Handelszölle durch den designierten US-Präsidenten Donald Trump abwogen.
Im Handel lag der Loonie mit einem Rückgang von 0,5% bei einem Kurs von 1,4060 pro US-Dollar, was etwa 71,12 US-Cents entspricht. Zuvor war er auf den schwächsten Tageskurs seit April 2020 gefallen, der bei 1,4177 notiert wurde.
Trump hatte zuvor angekündigt, einen Zoll von 25% auf Importe aus Kanada und Mexiko zu erheben, bis diese die Drogen- und Migrationsproblematik an den Grenzübergängen in den Griff bekommen.
Laut Royce Mendes, Managing Director bei Desjardins, reagieren die Märkte skeptisch auf die Nachricht von 25% Zöllen. Der Verlust des kanadischen Dollars sei zwar bemerkenswert, deute jedoch nicht darauf hin, dass eine hohe Überzeugung besteht, dass solch harte Maßnahmen umgesetzt werden. Dennoch könne die Bedrohung durch diese Zölle das Investitionsklima in Kanada belasten.
Falls Trump seine Drohung wahr machen sollte, würde dies laut Rhys Mendes, Stellvertretender Gouverneur der Bank of Canada, sowohl auf die kanadische als auch auf die US-amerikanische Wirtschaft Auswirkungen haben, die in künftige Wirtschaftsaussichten der Bank eingepreist werden müssen.
Für die nächste geldpolitische Entscheidung der Bank am 11. Dezember erwarten Investoren eine Senkung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte, wobei eine 20%ige Wahrscheinlichkeit für eine umfassendere Maßnahme besteht. Der aktuelle Leitzins liegt bei 3,75%.
Indes erhöhte sich der Ölpreis, eine von Kanadas Hauptexportgütern, um 0,7% auf 69,41 US-Dollar pro Barrel, da Investoren die OPEC+-Gespräche aufmerksam verfolgten. Auch die Renditen kanadischer Staatsanleihen fielen über die gesamte Zinsstrukturkurve. Insbesondere gab die 10-jährige Anleihe um 2,9 Basispunkte auf 3,282% nach, während der Abstand zur US-amerikanischen Entsprechung um 7,5 Basispunkte auf etwa 103 Basispunkte zugunsten des US-Papiers zunahm.