Ein Ringen um die Zukunft
In der deutschen Optikerbranche braut sich ein Sturm zusammen. Mister Spex, einst als digitaler Herausforderer des Branchenprimus Fielmann gestartet, steht nun selbst am Scheideweg.
Aktionärsaktivisten um den ehemaligen Journalisten und Börsenzeitschrift-Eigner Sascha Magsamen haben den Handschuh geworfen.
Sie fordern eine radikale Neuausrichtung, um das Unternehmen vor dem finanziellen Kollaps zu bewahren.
Strategischer Schwenk gefordert
Die Lage ist ernst. Mister Spex hat seit seinem Börsendebüt vor drei Jahren fast 90% seines Marktwertes eingebüßt, und die Verluste stapeln sich weiterhin. Die Aktivisten sehen das Management rund um den Gründer Dirk Graber als abgehoben und realitätsfern.
Die Konkurrenz schläft nicht
Direkt gegenüber der ehemaligen Filiale von Mister Spex in Hamburg-Ottensen hat Fielmann seine Präsenz ausgebaut, ein sichtbares Zeichen dafür, dass der etablierte Riese den Kampf um die Kunden aufnimmt.
Während Mister Spex Filialen schließt, erweitert Fielmann sein Angebot und zieht dadurch noch mehr Kunden an.
Hauptversammlung als Entscheidungsschlacht
Die bevorstehende Hauptversammlung wird zum Showdown. Die Investorengruppe, die mittlerweile einen bedeutenden Aktienanteil hält, plant, eigene Vertreter in den Aufsichtsrat zu entsenden und grundlegende Änderungen in der Unternehmensführung herbeizuführen.
Ihre Ziele sind ambitioniert: Austausch von Führungskräften, Kürzung der Vorstandsboni und eine drastische Kurskorrektur der Unternehmensstrategie.
Ein Blick nach vorn
Die Investoren setzen auf eine Plattformstrategie, die das Unternehmen in die Lage versetzen soll, sich schnell anzupassen und innovativ zu bleiben.
„Wir sind bislang mit der operativen Performance nicht zufrieden. Manches ging auch zu langsam. Aber wir haben zusammen mit dem Vorstand einen Plan, das zu ändern – und wir sind sehr zuversichtlich“, sagt Aufsichtsratsmitglied Tobias Krauss.
Doch das Management von Mister Spex sieht sich bereits auf dem richtigen Weg, mit Veränderungen, die sie als notwendig erachten, um das Unternehmen in eine profitable Zukunft zu führen.
Die Zeit drängt
Mister Spex steht an einem kritischen Punkt. Die Aktivisten warnen, dass ohne tiefgreifende Veränderungen eine Insolvenz unvermeidlich sei, was nicht nur das Unternehmen, sondern auch seine Mitarbeiter hart treffen würde.
Die Welt der Optik ist in Bewegung, und Mister Spex kann es sich nicht leisten, zurückzubleiben. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die geforderten radikalen Schritte das Ruder noch herumreißen können.