Die neueste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur legt offen: Die Deutschen sehnen sich nach grundlegenden Reformen sowohl in der Migrations- als auch in der Wirtschaftspolitik. Doch der Optimismus, dass diese Veränderungswünsche nach der Bundestagswahl greifbare Realität werden, hält sich in Grenzen. So wünschen sich beeindruckende 77 Prozent der Befragten umfassende Reformen der Wirtschaftspolitik, während jedoch nur 36 Prozent tatsächlich davon ausgehen, dass sich ab dem 23. Februar substanziell etwas ändern wird. Auch im Bereich der Migrationspolitik zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier hoffen 76 Prozent auf signifikante Veränderungen, doch nur 43 Prozent erwarten tatsächlich grundlegende Neuerungen. Die Verkehrspolitik kommt nicht ganz so gut weg: Lediglich 13 Prozent der Bürger rechnen hier mit größeren Änderungen. In Energiefragen hat immerhin jeder vierte Deutsche (26 Prozent) die Hoffnung auf substanzielle Anpassungen. Auffällig ist, wie sehr die Bürger vom Bürokratieabbau umgetrieben werden. 67 Prozent messen diesem Thema enorme Bedeutung für ihre Wahlentscheidung bei, und dennoch herrscht Unsicherheit, welche Partei hier den größten Einsatz zeigt. Die AfD konnte immerhin 15 Prozent als Hoffnungsträger überzeugen, gefolgt von CDU/CSU mit 14 Prozent. Im Kontext der Regierungspolitik richteten sich die Augen beim Bürokratieabbau lange auf das Justizministerium unter Marco Buschmann (FDP), bevor dessen Nachfolge Volker Wissing übernahm. Der Leidensdruck durch Bürokratie und Regulierungen bleibt auch weiterhin eine zentrale Herausforderung.
Politik
Reformbedarf auf dem Prüfstand: Deutsche Bürger skeptisch
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