Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hat sich für eine Überarbeitung des als Heizungsgesetz bekannten Gebäudeenergiegesetzes ausgesprochen. Die Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae erklärte in Berlin, dass das Gesetz in der kommenden Legislaturperiode vereinfacht werden müsse, insbesondere in Bezug auf die detaillierten Regelungen zum Heizungsaustausch. Trotz der politischen Zielsetzung, klimafreundliche Heizungen zu fördern, heizen nach wie vor 75 Prozent der Haushalte mit Gas oder Öl.
Auch aus der Politik gibt es Rückenwind für eine Überarbeitung: Bauministerin Klara Geywitz von der SPD sieht ebenfalls Reformbedarf und betont, dass das Gesetz erheblich entschlackt werden müsse. Die FDP hingegen plädiert in ihrem Wahlprogramm für ein vollständiges Auslaufen der aktuellen Regelungen. Unterstützung erhält sie hierbei von der Union, die eine Abschaffung des Gesetzes befürwortet und stattdessen auf CO2-Bepreisung setzen will, flankiert von sozialem Ausgleich und Förderprogrammen.
In der Debatte um Energieimporte verteidigte Andreae die verstärkten Importe nach Deutschland. Sie betonte, dass der Zuwachs nicht durch Mangel, sondern als Folge eines funktionierenden europäischen Energiebinnenmarkts zustande gekommen sei. Tatsächlich stieg der Stromimport um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, vor allem durch die relativ preiswerte Produktion in Frankreich, die größtenteils auf Atomstrom basiert. Dabei kam im laufenden Jahr ein erheblicher Stromanteil aus Frankreich nach Deutschland, das im April 2023 seine letzten Atomkraftwerke stillgelegt hatte.