Der Diskurs um die Rentenpolitik steht vor einem Dilemma: Einerseits ist es unanständig, nach 45 Jahren harter Arbeit die Renten zu kürzen. Andererseits sind die prognostizierten Renten-Mehrkosten von 400 Milliarden Euro schlichtweg zu hoch. Die politischen Parteien stehen vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zu finden, das ihre Wähler nicht vergrault.
Ein vielversprechender Ansatz besteht darin, Anreize für diejenigen zu schaffen, die bereit sind, über das Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten. Parallel dazu könnte eine bessere Kapitaldeckung durch die Investition eines Teils der Rentenbeiträge in breit gestreute Fonds realisiert werden. Beide Maßnahmen bieten das Potenzial, das Rentensystem zukunftsfähiger zu gestalten.
Komplexer gestaltet sich jedoch die Frage der Integration von Beamten in das Rentensystem, die zwar gerecht, aber erheblich schwieriger umzusetzen ist. Dazu könnte auch die schrittweise Erhöhung der Mindestversicherungszeit entsprechend der steigenden Lebenserwartung gehören. In Betracht gezogen werden könnte auch, dass die Einzahldauer für Akademiker angepasst wird, die oft erst spät in die Berufswelt eintreten.