Bundeskanzlerin Rachel Reeves plant eine grundlegende Reform des britischen Systems für Verbraucherschutz im Finanzsektor, während sich Kreditgeber auf potenzielle Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe wegen angeblicher Falschberatung bei Autofinanzierungen vorbereiten. Reeves strebt an, den Financial Ombudsman Service (FOS) zu modernisieren, um Verbrauchern und Unternehmen bessere Übersicht über künftige Entschädigungen zu geben.
In ihrer Rede im Mansion House will sie der Londoner City Stabilität versprechen und die Umsetzung einer klaren Wachstumsstrategie nach ihrem £40 Milliarden-Steuererhebungs-Budget ansprechen. Die Rolle des FOS bei größeren Entschädigungsfällen ist seit Monaten unter Beobachtung des Finanzministeriums, insbesondere aufgrund der jüngsten Turbulenzen im Bereich der Autofinanzierung.
Der FOS hat sich in Fällen der angeblichen Falschberatung von Autofinanzierungen zu Gunsten der Verbraucher positioniert, was Druck auf die Financial Conduct Authority (FCA) ausübt und Banken Milliardenforderungen aussetzt. Der Kanzlerin zufolge gibt es „einen Fall für die Modernisierung“ des FOS, um mehr Klarheit für Verbraucher und Unternehmen zu schaffen.
Gleichzeitig fordert Reeves, dass Technologie- und Telekommunikationsunternehmen verstärkte Maßnahmen gegen Online-Zahlungsbetrug ergreifen. Laut UK Finance werden 80 Prozent solcher Betrugsfälle online initiiert, hauptsächlich über soziale Medien. Banken haften seit Oktober für Betrugsansprüche bis zu £85.000. Reeves setzt den Unternehmen, darunter Meta und TikTok, eine Frist bis März, um über Fortschritte in der Betrugsprävention zu berichten.
Abschließend wird Reeves bedeutende Rentenreformen vorstellen, einschließlich der Konsolidierung von britischen Gemeindepensionsfonds zu „kanadischen Megafonds“, die in Großbritannien investieren sollen. Eine Zwangsinvestition von Rentenfonds in britische Aktiva schließt die Kanzlerin jedoch vorerst aus.