Die niederländische Online-Apotheke Redcare Pharmacy hat angekündigt, ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr zu senken. Hintergrund sind erhöhte Marketingausgaben zur Förderung von E-Rezepten, die zwar die Marge verringern, aber zugleich die Marktpräsenz stärken sollen. Trotz der reduzierten Renditeaussicht hat die Aktie des Unternehmens im MDax an Wert gewonnen, was auf eine positive Aufnahme der Strategie bei den Anlegern hindeutet.
Redcare erwartet nun eine EBITDA-Marge zwischen 1,2 und 2,2 Prozent, statt der zuvor angestrebten 2 bis 4 Prozent. Ziel ist es, den Verkauf verschreibungspflichtiger Medikamente weiter anzukurbeln, insbesondere durch eine stärkere Nutzung des E-Rezepts. Analysten sind größtenteils optimistisch: Jefferies-Experte Martin Comtesse und Baader-Bank-Analyst Volker Bosse sehen beide positives Potenzial im gestiegenen Umsatz mit E-Rezepten in Deutschland.
Trotz kurzfristiger Einbußen in der Profitabilität hebt Redcare seine Umsatzprognose auf 2,35 bis 2,5 Milliarden Euro an und übertraf jüngst die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um über 20 Prozent, getrieben von einem Wachstum im rezeptpflichtigen Bereich um über 80 Prozent. CEO Olaf Heinrich zeigt sich begeistert vom positiven Kundenfeedback zur digitalen Bestellabwicklung und plant, die Marketingaktivitäten weiter zu intensivieren.
Der Börsenwert von Redcare liegt bei etwa 2,8 Milliarden Euro, womit das Unternehmen im gehobenen Mittelfeld des MDax rangiert. Im Gegensatz dazu steht der Konkurrent DocMorris, der mit einem deutlich geringeren Wert von etwa 540 Millionen Euro an der Börse notiert ist. Durch die Entwicklungen im E-Rezept-Geschäft bleibt Redcare eine interessante Beobachtung für Investoren und Analysten.