Das E-Rezept verleiht Redcare Pharmacy neuen Aufwind und schickt die Aktie der Online-Apotheke auf einen erfreulichen Erholungspfad. Nach einem beträchtlichen Wertverlust von rund 25 Prozent seit Mitte Dezember, scheint sich nun eine Stabilisierung abzuzeichnen, was die Anleger aufhorchen lässt.
Im Verlauf des Vormittags erlebte das Papier der ehemaligen Pandemie-Gewinnerin einen erfreulichen Aufschwung von 4,4 Prozent auf 125,80 Euro, nachdem es kurzzeitig fast die Marke von 130 Euro erreicht hatte. Noch am Vortag war das Wertpapier weiter abgesackt, wobei es bei 118,40 Euro den tiefsten Punkt seit September 2024 verzeichnet hatte. Nach dem Ende der Corona-Pandemie bauen die Investoren vor allem auf das Potenzial des E-Rezepts, dessen Einführung in Deutschland jedoch unerwartete Herausforderungen mit sich brachte.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank betonte in einer ersten Stellungnahme, dass die Umsatzdynamik bei Redcare Pharmacy sich positiv von der allgemeinen Entwicklung im Online-Geschäft abhebt. Dies führe zu einer Steigerung der Marktanteile des Unternehmens. Besonders hervorzuheben sei das kräftige Wachstum bei rezeptpflichtigen Medikamenten auf dem deutschen Markt, das durch die Einführung von Cardlink seit Mai zusätzlich gestärkt worden ist. Cardlink ermöglicht es Kunden, mithilfe ihrer elektronischen Gesundheitskarte problemlos E-Rezepte einzulösen.
Jefferies-Analyst Martin Comtesse sieht den Grund für das Umsatzwachstum in der strategischen Entscheidung des Managements, die Werbeausgaben im Herbst zu erhöhen. "Dies führte zu einem bemerkenswerten Umsatzwachstum von 142 Prozent im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente in Deutschland", erklärt er. Zudem wächst auch das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln in allen Regionen weiter signifikant, vor allem auf internationaler Ebene. Da die aktuellen Zahlen insgesamt im erwarteten Rahmen liegen, richtet sich das Augenmerk nun auf den Ausblick für 2025, der am 11. März veröffentlicht werden soll.