Der Recyclinganteil von Verkaufsverpackungen in Deutschland zeigt 2023 einen leichten Anstieg. Die Zentralstelle Verpackungsregister präsentierte gemeinsam mit dem Umweltbundesamt frische Daten: 90,25 Prozent der bei Dualen Systemen verarbeiteten Verpackungen wurden recycelt. Dies bedeutet eine Steigerung um 1,16 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022 und satte 8,25 Prozentpunkte seit 2018, als die Quote bei 82 Prozent lag.
In Deutschland sammeln und verwerten Duale Systeme Verpackungsabfälle bundesweit – einschließlich Abfällen aus Haushalten, Restaurants und Krankenhäusern. Einst von einem einzigen System beherrscht, existieren seit 2003 mehrere Betreiber. Recycelt werden Glas, Papier, Pappe, Getränkekartons und Kunststoffverpackungen.
Ein auffallender Trend zeigt sich insbesondere bei Kunststoffverpackungen: Der Recyclinganteil stieg von 42,1 Prozent im Jahr 2018 auf bemerkenswerte 68,9 Prozent im Jahr 2023. Gunda Rachut, Vorstand des Verpackungsregisters, hebt diese Entwicklung als besonders positiv hervor. Seit 2018 sind die Recyclinganforderungen durch das Verpackungsgesetz gestiegen, bis 2030 sollen alle Verpackungen wiederverwertbar sein.
Jedoch gibt es auch Herausforderungen: Bei Glas, Papier und Getränkekartons wurden die Recyclingvorgaben nicht immer erfüllt. Laut Umweltbundesamt-Expertin Bettina Rechenberg landet beispielsweise noch zu viel Altglas im Restmüll – durchschnittlich 4,3 Kilogramm pro Person jährlich. Eine korrekte Mülltrennung ist essenziell, wobei Rechenberg auf eine einfache Faustregel verweist: Verpackungen, die nicht ins Glas oder Papier gehören, sollten in die gelbe Tonne oder den gelben Sack.
Rachut führt an, dass die Umstellung vom Sack zur Tonne für eine Verschlechterung der Trenndisziplin verantwortlich sei, da die Tonne mehr Fehlwürfe zulasse. Dennoch bleibt es für Verbraucher ohne finanzielle Konsequenzen, falsch zu trennen. Eine einheitliche europäische Kennzeichnung für Verpackungen könnte ab 2028 Abhilfe schaffen.