Die Finanzmärkte wurden am Freitag von einem bemerkenswerten Anstieg der Reckitt-Aktien überrascht. Der britische Konsumgüterkonzern, der jüngst einige Kurskorrekturen hinnehmen musste, erlebte einen fulminanten Start ins Wochenende mit einem Plus von 11 Prozent. Ausschlaggebend für den Kurssprung war ein juristischer Triumph seiner US-Tochter Mead Johnson in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Pharmariesen Abbott Labs.
Die beiden Unternehmen erzielten gemeinsam einen Sieg in einem Schadensersatzverfahren, das sich um schwerwiegende Anschuldigungen drehte. In der Anklage ging es um angeblich verschwiegene Risiken der Spezialnahrung für Neugeborene, die in der Intensivpflege eingesetzt wird und im Verdacht steht, eine ernsthafte Darmerkrankung namens NEC auszulösen.
Inzwischen äußerte sich der UBS-Experte Guillaume Delmas dazu, dass dieser gewonnene Prozess ein Novum sei, nachdem die Firmen zuvor in vergleichbaren Rechtsstreitigkeiten Rückschläge einstecken mussten. Trotz dieser rechtlichen Auseinandersetzungen lehnten beide Unternehmen die Anschuldigungen vehement ab und verwiesen auf die Verteidigung ihrer Produkte über ihre rechtlichen Vertreter.