Die überraschende Ankündigung, dass JPMorgan Chase seine Klage gegen den Elektroautohersteller Tesla fallen lässt, sorgt für Aufsehen in der Finanzwelt. Der Rechtsstreit drehte sich um einen angeblichen Vertragsbruch aus dem Jahr 2014 im Zusammenhang mit Optionen, die Tesla an die Bank verkauft hatte.
In einem kurzen Schreiben an das Gericht in Manhattan erklärten beide Unternehmen, dass sie ihre gegenseitigen Ansprüche fallen lassen. Die genauen Bedingungen der Einigung wurden allerdings nicht bekannt gegeben, und sowohl JPMorgan als auch Tesla haben bislang auf Anfragen von Reuters keine Stellungnahmen abgegeben.
Der Ursprung der Auseinandersetzung war eine Klage von JPMorgan im November 2021, in der die Bank Schadensersatz in Höhe von 162,2 Millionen Dollar forderte. Grund war ein Tweet von Tesla-CEO Elon Musk aus dem Jahr 2018, der behauptete, er könnte Tesla zum Preis von 420 Dollar pro Aktie von der Börse nehmen und habe die Finanzierung gesichert. Diese Ankündigung führte zu erheblichen Kursschwankungen der Tesla-Aktie.
JPMorgan hatte daraufhin die Optionspreise angepasst, um den fairen Marktwert beizubehalten. Die Bank forderte Zahlungen von Tesla, die jedoch nicht geleistet wurden. Tesla wiederum erhob im Januar 2023 eine Gegenklage gegen JPMorgan und bezichtigte die Bank, auf der Suche nach einem unverdienten Gewinn zu sein.
Interessanterweise hatte Musk im Jahr 2018 eine Vereinbarung mit der U.S. Securities and Exchange Commission getroffen, wonach bestimmte Tweets von einem Tesla-Rechtsanwalt genehmigt werden müssen. Diese Verpflichtung zum "vorgezogenen Genehmigungsverfahren" folgte als Konsequenz seines Auftritts in sozialen Netzwerken.