14. Januar, 2025

Wirtschaft

Rechtsstreit um Telecom Italia: Vivendi fordert Neuausrichtung

Rechtsstreit um Telecom Italia: Vivendi fordert Neuausrichtung

Im italienischen Telekomsektor steht eine richtungsweisende Entscheidung an, da ein Gericht in Italien noch diese Woche über Vivendis Antrag auf Annullierung des Verkaufs der Festnetzsparte von Telecom Italia (TIM) an ein von KKR geführtes Konsortium urteilen soll. Vivendi, das 24% der Anteile an TIM hält, hatte im Dezember 2023 beim Mailänder Gericht eine Beschwerde gegen den bis zu 22 Milliarden Euro schweren Verkauf eingereicht.

Der abgeschlossene Deal, der von der konservativen Regierung Italiens unterstützt wurde, beinhaltete einen staatlichen Erwerb von 16% des Netzwerks als Teil der Vereinbarung. Dies trug maßgeblich zur Reduzierung der Verschuldung und Stabilisierung der Finanzen von TIM bei. Vivendi äußerte jedoch Bedenken über die Preisgestaltung und die langfristige Tragfähigkeit des verbleibenden Unternehmens und kritisiert, dass die Entscheidung nicht einer außerordentlichen Hauptversammlung überlassen wurde.

Nach einer Reihe erfolgloser Gespräche mit der italienischen Regierung über die Zukunft von TIM zog sich Vivendi Anfang 2023 aus einer aktiven Rolle im Vorstand zurück. Das Pariser Unternehmen sieht seinen Anteil inzwischen nicht mehr als strategisch an und erwägt einen Verkauf, wobei es einen Preis zwischen 1,0 und 1,5 Milliarden Euro anstrebt. Potenzielles Interesse kam von Firmen wie CVC – den endgültigen Zuschlag muss jedoch die italienische Regierung geben, die Verkäufe von über 3% der Anteile an TIM überwachen kann.