Im Rechtsstreit zwischen Qualcomm und Arm Holdings hat ein US-Bundesgericht richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Während das Gericht teilweise Klarheit in den Lizenzfragen für Prozessoren schaffte, bleibt die vollständige Lösung des Konflikts weiterhin offen. Der Prozess, der von einer intensiven Woche aus gerichtlichen Argumenten begleitet wurde, endete mit einem "hung jury", da die Geschworenen in einer von drei zentralen Fragen keine Einigung erzielten. Qualcomm wertete das Urteil als Bestätigung seines innovativen Anspruchs, während Arm eine Wiederaufnahme des Verfahrens anstrebte. Nach Bekanntwerden des Urteils sanken Arm-Aktien im erweiterten Handel um 1,8%, während die Papiere von Qualcomm um 1,8% zulegten. Die entscheidende Frage drehte sich um die Lizenzbedingungen von Nuvia, einem von Qualcomm für 1,4 Milliarden Dollar erworbenen Start-up, und der potenziellen Lizenzverletzung durch Nuvia. Während die Jury keine Einigung in Bezug auf diese Frage fand, stellte sie gleichzeitig fest, dass Qualcomm keine Verletzung der Lizenz vorlag. Des Weiteren erkannte man die Gültigkeit von Qualcomm's Chips, die auf Nuvia-Technologie basieren und für den Vorstoß in den Laptop-Markt von Bedeutung sind. In einem Statement kommentierte Qualcomm das Ergebnis als Bestätigung zur Absicherung der eigenen Innovationsfähigkeit und erklärte, alle betroffenen Produkte seien durch den bestehenden Vertrag mit Arm geschützt. Hingegen drückte Arm sein Bedauern über die fehlende Einstimmigkeit der Jury aus und betonte die Notwendigkeit, das geistige Eigentum des Unternehmens zu schützen. Richterin Maryellen Noreika riet beiden Parteien zur Mediation zur Konfliktlösung und prognostizierte, dass weder eine erneute Verhandlung noch ein fortwährender Prozess eine klare Siegerposition für eine Seite herbeiführen würde. Für die Zukunft strebt Qualcomm an, seine Position im Bereich der "AI-PCs" zu festigen, deren Chips Funktionen wie Chatbots und Bildgeneratoren unterstützen sollen. Konkurrenz in Form von Nvidia, Advanced Micro Devices und MediaTek plant ebenfalls den Vorstoß in den Markt für Arm-basierte Prozessoren. Analysten wie Bernstein’s Stacy Rasgon sehen den Weg für Qualcomm als frei, den Fokus auf die Weiterentwicklung der Technologie zu legen. Die Bedenken um den Zugriff auf Nuvias Rechenkerne scheinen fürs Erste aus dem Weg geräumt.