Die Paulaner Brauerei Gruppe hat eine Klage gegen den emsländischen Getränkeproduzenten Berentzen eingereicht. Anlass des Rechtsstreits ist das Design von Berentzens Getränk „Mio Mio Cola+Orange Mische“, welches dem Design des bekannten Paulaner-Produkts „Spezi“ zu ähnlich sein soll. Diese Klage liegt derzeit beim Landgericht München I vor, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Paulaner sieht in der Farbgestaltung von Berentzens Produkt eine starke Ähnlichkeit zur eigenen Marke. Ein Verhandlungstermin steht noch aus.
Berentzen bestreitet die Vorwürfe vehement. Unternehmenssprecher Thorsten Schmitt betont, dass das Design völlig unabhängig von Paulaners „Spezi“ entwickelt wurde. Es sei vielmehr inspiriert von der Tapete im Studentenwohnheim des Marketing-Chefs. Berentzen hat bis Anfang Februar Zeit, auf die Klage zu reagieren und plant, die Abweisung zu beantragen.
Kurioserweise ist dies nicht der erste juristische Schlagabtausch rund um das „Spezi“-Getränk. Bereits 2022 sah sich Paulaner selbst auf der Anklagebank, als die Brauerei Riegele aus Augsburg versuchte, die Münchner vom Markt zu drängen. Riegele hatte das Warenzeichen „Spezi“ bereits 1956 registrieren lassen. Trotz der langjährigen Koexistenz- und Abgrenzungsvereinbarung zwischen den Brauereien strebte Riegele einen Lizenzvertrag an, um finanzielle Vorteile aus Paulaners „Spezi“-Verkauf zu ziehen. Doch das Landgericht München I entschied zugunsten der Paulaner Brauerei.