01. Oktober, 2024

Wirtschaft

Rechtsstreit: CEO von Steward Health Care verklagt US-Senatsausschuss

Rechtsstreit: CEO von Steward Health Care verklagt US-Senatsausschuss

Ralph de la Torre, Gründer und mittlerweile abberufener CEO des insolventen Steward Health Care Systems, hat eine Klage gegen einen US-Senatsausschuss eingereicht, der die finanzielle Krise der Krankenhauskette untersucht. De la Torre argumentiert, dass der Senat seine verfassungsmäßigen Rechte, insbesondere den Schutz gegen Selbstbelastung nach dem fünften Zusatzartikel, missachtet habe. Die Klage richtet sich gegen das Komitee für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten sowie 20 individuelle Senatoren. Laut der eingereichten Klage verfolgen die Senatoren eine koordinierte Anstrengung, um de la Torre für die Inanspruchnahme seines verfassungsmäßigen Rechts zu bestrafen. Vergangene Woche stimmte der Senat parteiübergreifend dafür, de la Torre wegen Verweigerung der Aussageverpflichtung in Strafverachtung zu halten. Diese Verweigerung, welche die erste Missachtung einer Vorladung seit 1981 darstellt, wird nun staatsanwaltlich verwertet. Bill Burck, Anwalt bei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan LLP und Vertreter von de la Torre, verurteilte die Entscheidung des Senats als Machtmissbrauch und offenkundige verfassungswidrige Handlung. Eine Stellungnahme von Senator Bernie Sanders, Vorsitzender des Komitees, steht bislang noch aus. De la Torre hatte zuvor erklärt, dass er nicht an den Anhörungen teilnehmen werde, solange die Insolvenz seines Unternehmens nicht abgeschlossen ist. Das erzwungene Zeugnis könnte ihn nicht nur selbst belasten, sondern auch eine Einigung mit dem Vermieter Medizinische Grundstücke Trust gefährden, die viele Steward-Krankenhäuser unter neuer Verwaltung offenhalten soll. Die Verteidigung de la Torres hebt den Unterschied zu prominenten Fällen wie Peter Navarro und Steve Bannon hervor, die wegen Missachtung des Kongresses im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Capitol-Angriff am 6. Januar 2021 verurteilt wurden. Burck betont, dass de la Torre nicht auf eine Exekutivermächtigung, sondern auf seine eigenen grundlegenden verfassungsmäßigen Rechte pocht. Die Klage folgt kurz nach der Bekanntmachung, dass de la Torre seine Doppelrolle als CEO und Vorsitzender am Dienstag offiziell niederlegen wird.