22. Oktober, 2024

Politik

Rechtsextreme fordern Rückkehr nach Gaza: Politische Spannungen in Israel nehmen zu

Rechtsextreme fordern Rückkehr nach Gaza: Politische Spannungen in Israel nehmen zu

In Israel rufen rechtsextreme Gruppen vermehrt zu einer Wiederbesiedlung des Gazastreifens auf und sorgen damit für neue politische Spannungen. Am Rande einer Versammlung, die unter dem provokanten Motto 'Rückkehr nach Gaza' stattfand, nahmen auch prominente Mitglieder der rechtskonservativen Regierungspartei Likud sowie eine Ministerin teil. Unterstützung erhielten die Teilnehmer von Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, einem bekannten Vertreter des rechten Flügels der israelischen Politik, der die Siedlungsbewegung vehement befürwortet.

In seiner Ansprache betonte Ben-Gvir, dass die Erneuerung von Siedlungen im Gazastreifen im Bereich des Machbaren liege, wie die 'Times of Israel' berichtete. Sein Vorschlag, die Auswanderung aus dem Gazastreifen zu fördern, sorgt für zusätzliche Kontroversen, auch wenn er hierfür keine Zwangsmaßnahmen in Betracht zieht. Die gestern abgehaltene Versammlung wurde von der radikalen Siedlerorganisation Nachala während des Laubhüttenfestes organisiert, einem bedeutenden Feiertag, der an die biblische Wüstenwanderung des israelischen Volkes erinnert.

Ein Sprecher von Likud distanzierte sich von der Veranstaltung und betonte, dass es sich um eine lokale Initiative und nicht um eine offiziöse Position der Partei handle. Dennoch diente eine der vor Ort errichteten Hütten als Symbol für die Likud-Partei. Auf den T-Shirts einiger Teilnehmer prangten provokante Statements wie 'Gaza ist ein Teil des Landes Israel!'

Zu den historischen Fakten: Israel zog 2005 seine Armee aus dem Gazastreifen ab und räumte dabei zwanzig Siedlungen. Rechtsextreme, einschließlich Minister in der aktuellen Regierung unter Benjamin Netanjahu, drängen nun auf eine neue Besiedlung des Gebiets. Netanjahu selbst hingegen betrachtet Pläne zur Wiederbesiedlung nach dem Konflikt mit der Hamas als unrealistisch.