25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Rechtlicher Dämpfer für Heineken: Niederlande stellen Bierbrauer zur Verantwortung

Rechtlicher Dämpfer für Heineken: Niederlande stellen Bierbrauer zur Verantwortung

Ein niederländisches Gerichtsurteil sorgt für Turbulenzen bei Heineken: Das Gericht in Amsterdam hat entschieden, dass das Brauunternehmen für Wettbewerbsverstöße seiner griechischen Tochtergesellschaft Athenian Brewery haftbar ist. Diese Verstöße reichen bis in die 1990er Jahre zurück und könnten Heineken empfindliche Geldstrafen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro einbringen.

Der Prozess nahm seinen Anfang vor fast zehn Jahren und führte schließlich zur Verhängung einer Strafe von 31,5 Millionen Euro durch die griechische Wettbewerbsbehörde HCC im Jahr 2015. Die Athenian Brewery, Teil des Heineken-Imperiums, hatte demnach versucht, Mitbewerber aus Bars, Restaurants und Hotels zu verdrängen, um deren Wachstumsmöglichkeiten über einen Zeitraum von 15 Jahren einzuschränken.

Zwei Schadensersatzklagen wurden in den Niederlanden eingereicht. Neben der griechischen Tochter des Rivalen Carlsberg, Olympic Brewery, fordert auch Macedonian Thrace Brewery (MTB) einen Ausgleich für erlittene Einbußen. Alleine MTB verlangt laut Gerichtsakten eine Entschädigung von mindestens 162 Millionen Euro.

Mit einem Marktanteil von 50 Prozent dominiert Heineken in Griechenland, gefolgt von Carlsberg mit 31 Prozent. Die Enthüllungen könnten einen Präzedenzfall für unabhängige Brauereien in Europa schaffen, wie MTB-Direktor Demetri Chriss betont.

Heinekens Sprecher sieht das Urteil als 'technische juristische Entscheidung' und unterstreicht, dass die Schadenshöhe erst nach weiteren rechtlichen Verfahren festgelegt werde. Der niederländische Brauriese hat bis Anfang Dezember Zeit, auf das Urteil zu reagieren. Das Gericht erkannte an, dass Heineken über Athenian Brewery eine entscheidende Einflussnahme ausübt, was zu einer gemeinsamen wirtschaftlichen Einheit innerhalb des Wettbewerbsrechts führt.