26. Dezember, 2024

Politik

Rebellenoffensive in Syrien: Hama im Fokus des Konflikts

Rebellenoffensive in Syrien: Hama im Fokus des Konflikts

Syrische Rebellen haben laut jüngsten Berichten begonnen, in die strategisch wichtige Stadt Hama vorzudringen. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Punkt in den Auseinandersetzungen, da die Stadt bisher unter der Kontrolle pro-regierungstreuer Kräfte stand. Diese werden durch intensive russische Luftangriffe unterstützt, um einen schnellen Erfolg der Rebellen zu vereiteln.

Der Rebellenkommandeur Hassan Abdul Ghany teilte auf sozialen Medien mit, dass der Vorstoß in Hama begonnen habe. Entgegen dieser Meldung berichteten staatliche Medien zuvor, dass ein Angriff erfolgreich zurückgeschlagen worden sei. Bereits seit Dienstag dauern die heftigen Kämpfe in der Region an. Die syrische Armee, unterstützt von iranisch geförderten Milizen sowie russischen Bombardements, verteidigt die Stadt gegen die Aufständischen.

Hama, das seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 unter Kontrolle der Regierung geblieben ist, spielt eine herausragende Rolle für die Stabilität in der Region. Ein Fall der Stadt in die Hände der Rebellen könnte zu erheblichen Auswirkungen auf Damaskus sowie deren Verbündete Russland und Iran führen. Hama liegt strategisch günstig zwischen Aleppo und Damaskus und gilt als Drehkreuz in Syrien. Die Kontrolle über die Stadt würde es den Rebellen erleichtern, weiter Richtung Homs vorzurücken.

Der bewaffnete Konflikt wird von der mächtigen sunnitisch-islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) vorangetrieben. Diese hat sich vom früheren Al-Qaida-Ableger zu einer dominierenden Kraft im syrischen Bürgerkrieg entwickelt. Trotz der Zusicherungen ihres Anführers Abu Mohammed al-Golani, religiöse Minderheiten zu schützen, herrscht weiterhin Misstrauen gegenüber den Aufständischen.

Aleppo, einst die größte Stadt Syriens, wurde kürzlich von den Rebellen eingenommen. Dort versuchen sie, ihre Herrschaft durch die sogenannte Regierung der Rettung zu festigen. Doch die Bevölkerung leidet unter Versorgungsengpässen bei Grundnahrungsmitteln und Treibstoff; zudem sind Telekommunikationsdienste häufig unzuverlässig.

Russland, ursprünglich maßgeblich an der Rückeroberung weiter Teile Syriens und dessen Hauptstädte beteiligt, konzentriert seine militärischen Ressourcen momentan vor allem auf den Ukraine-Konflikt. Währenddessen hat der iranische Verbündete Hisbollah, der Assad früher bedeutend unterstützte, zuletzt in Libanon erhebliche Verluste erlitten.

Russische Luftschläge in den Rebellengebieten im Norden Syrien haben in letzter Zeit wieder deutlich zugenommen. Gleichzeitig haben irakische Milizen ihre Präsenz an den Frontlinien verstärkt, indem sie weitere Kämpfer ins Land gebracht haben. Der Ausgang der Kämpfe um Hama bleibt ungewiss, da beide Seiten um die Kontrolle der strategisch wichtigen Region ringen.