31. Januar, 2025

Politik

Rebellenallianz überrascht mit Blitzoffensive – Assad gestürzt

Rebellenallianz überrascht mit Blitzoffensive – Assad gestürzt

Der syrische Bürgerkrieg hat eine unerwartete Wende genommen: Nach über 13 Jahren gelang es oppositionellen Milizen, die Macht von Präsident Bashar al-Assad nachhaltig zu erschüttern. Ausgangspunkt war eine konzise, strategisch geschickt durchgeführte Offensive, die in kürzester Zeit die zweitgrößte Stadt Aleppo und schließlich sogar die Hauptstadt Damaskus unter Kontrolle brachte. Damit endete die jahrzehntelange Herrschaft der Assad-Dynastie in einem beispiellos raschen Zusammenbruch des Regimes.

Türkische Unterstützer spielten dabei eine bedeutende, wenn auch inoffizielle Rolle. Offenbar kannten die Rebellen schon lange die Schwächen ihrer Gegner: Assads Streitkräfte waren ausgezehrt und demoralisiert, während seine Alliierten – Iran und die libanesische Hisbollah – mit eigenen Problemen belastet und daher wenig handlungsfähig waren. Russlands abgelenkte Unterstützung trug ebenfalls zur Gesamtsituation bei. Besonders brisant: Die führende Rebellenfraktion, Hayat Tahrir al-Sham (HTS), schlug trotz ihrer umstrittenen Reputation mit einem perfiden Plan zu.

Türkische Bodentruppen unterstützten einige der aufständischen Gruppen, darunter die Syrische Nationale Armee (SNA), während die Beziehungen zur HTS aufgrund deren terroristischer Einstufung offiziell distanziert blieben. Während der türkische Außenminister Hakan Fidan keine Überraschung im Bezug auf den Konflikt erkennen ließ, dementierte auf einer Konferenz sein Stellvertreter Nuh Yilmaz jegliche direkte Beteiligung Ankaras.

Auch internationale Akteure wurden von der Geschwindigkeit der Ereignisse überrascht. Die rasche Eroberung von Städten wie Hama und Homs erfolgte im Schatten der neuen geopolitischen Realitäten: Mit dem Rückzug der Hisbollah aus Syrien nutzten die Rebellen die Gunst der Stunde. Experten sehen darin einen geschickten Schachzug, der die jahrzehntelang gewachsene iranische Einflussnahme im Nahen Osten erheblich schwächt und gleichzeitig die Türkei als aktuell einflussreichste externe Kraft in Syrien positioniert.