Die Ermittlungsbehörden in Frankreich und den Niederlanden haben am Dienstag Büros des Streaming-Giganten Netflix durchsucht. Ziel der Razzia ist eine Untersuchung wegen Verdachts auf finanzielle Unregelmäßigkeiten. Dabei geht es um mutmaßliche Geldwäsche, Steuerhinterziehung und nicht ordnungsgemäß gemeldete Arbeitsverhältnisse. Dies teilten Justizbeamte mit, die unter Berufung auf die französischen Geheimhaltungsgesetze anonym bleiben möchten.
Bereits seit einigen Monaten arbeiten französische und niederländische Behörden bei dieser komplexen Untersuchung zusammen. Die Durchsuchungen in Frankreich wurden durch eine spezialisierte Brigade der Polizei durchgeführt, die sich auf groß angelegte Steuerbetrugsfälle, Geldwäsche und Wirtschaftskriminalität spezialisiert hat. Unterstützung erhielten sie von Mitgliedern der französischen Staatsanwaltschaft für Finanzvergehen.
Zeitgleich fand auch eine Razzia in der niederländischen Netflix-Zentrale in Amsterdam statt. Diese wurde auf Ersuchen der französischen Behörden von den niederländischen Strafverfolgungsbeamten durchgeführt. Die Sprecherin des Nationalen Amtes für Schweren Betrug in den Niederlanden, Emma Bosma, bestätigte den Einsatz in Amsterdam.
Netflix stand für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zunächst nicht zur Verfügung und hat bislang nicht auf eine entsprechende Anfrage reagiert.