Amazon, der Technologieriese mit über 350.000 Mitarbeitern weltweit, steht vor einem logistischen Dilemma: In mehreren US-Städten fehlen derzeit ausreichend Büroräume für die Rückkehr seiner Beschäftigten an den Arbeitsplatz. Nach Informationen aus dem Unternehmensumfeld müssen Amazon-Mitarbeiter in mindestens sieben Städten, darunter Austin, Dallas und Phoenix, ihre Büro-Rückkehr um bis zu vier Monate verschieben. Diese Verzögerung stellt den neuesten Teil in der komplizierten Geschichte der Büro-Rückkehr des Unternehmens dar. Viele Angestellte sind unzufrieden mit der Aussicht, wieder fünf Tage die Woche vor Ort arbeiten zu müssen, insbesondere da andere Firmen in der Technologiebranche flexiblere Modelle anbieten. Trotz der räumlichen Probleme gibt Amazon an, dass die meisten Mitarbeiter ab dem 2. Januar über einen Arbeitsplatz verfügen werden. Doch in Städten wie Dallas müssen einige Mitarbeiter bis März oder sogar April warten, bis genügend Bürokapazitäten bereitstehen. Auch in New York und weiteren Standorten wie Atlanta, Nashville und Houston stehen Schwierigkeiten an. CEO Andy Jassy hatte im September eine aggressive Rückkehr-Politik verkündet, um eine angeblich erodierende Unternehmenskultur zu stärken. Doch bei den Mitarbeitern hält sich das Gerücht, diese Strategie solle Personalabbau auf sanfte Weise fördern, was Amazon jedoch strikt verneint. Während viele Beschäftigte in den vergangenen Jahren erfolgreich remote gearbeitet haben, sehen einige in der Verzögerung einen Lichtblick. Trotz vorheriger Anordnung für einen dreitägigen Büroaufenthalt pro Woche zeigt sich das Unternehmen bei der Organisation der Arbeitsplätze weiterhin überfordert. Unzufriedenheit über geteilte Schreibtische, überfüllte Kantinen und fehlende Konferenzräume für vertrauliche Gespräche sind Ausdruck dieser Herausforderungen. Eine neue Funktion in Amazons Raumbuchungssystem soll nun sicherstellen, dass reservierte Räume tatsächlich genutzt werden.