05. November, 2024

Märkte

Rätselraten um mögliche Übernahme von Salzgitter: Ein Hoffnungsschimmer für Anleger

Rätselraten um mögliche Übernahme von Salzgitter: Ein Hoffnungsschimmer für Anleger

Der Stahlkonzern Salzgitter steht im Mittelpunkt eines potenziellen Übernahmeszenarios. GP Günter Papenburg, zweitgrößter Aktionär des Unternehmens, erwägt in Kooperation mit TSR Recycling eine Offerte. Die Details sind noch unklar, insbesondere die Reaktionen von Großaktionär Niedersachsen und der Investitionswert der Offerte. Dennoch beflügelte allein die Spekulation den Markt. Händler sprechen von einer "willkommenen Überraschung", die den Aktienkurs des Unternehmens um beeindruckende 25 Prozent auf 17,60 Euro ansteigen ließ.

Inmitten der finanziellen Herausforderungen, die Salzgitter mit einem Jahrestief und einem Kursverlust von fast 40 Prozent vom Jahresbeginn konfrontieren, könnte ein Übernahmeangebot den ersehnten Aufschwung bringen. Analysten, darunter UBS-Experte Andrew Jones, begrüßen die Aussicht auf eine solche Entwicklung, besonders nach den wiederholten Gewinnwarnungen und der Belastung durch hohe Investitionen in die klimaneutrale Produktion.

Eine Offerte setzt jedoch voraus, dass das Konsortium einschließlich bestehender Anteile 45 Prozent plus eine Aktie erreicht. Die genaue Angebotshöhe bleibt noch offen. GP Günter Papenburg, mit Aktivitäten in Bau, Rohstoffen und Recycling, hält momentan 25,10 Prozent der Salzgitter-Anteile. Obwohl das Land Niedersachsen mit 26,5 Prozent größter Aktionär ist, gibt es von dort bislang keine öffentlichen Stellungnahmen.

Ein privater Eigentümer wie GP Günter Papenburg könnte, so Analyst Christian Obst von der Baader Bank, den notwendigen Umbauprozess von Salzgitter positiv unterstützen. Die deutsche Stahlindustrie befindet sich insgesamt in einer Phase des Wandels mit hohen Investitionen und vielen Unwägbarkeiten bezüglich Nachfrage und Preisen.

Während Salzgitter einen verschärften Sparkurs angekündigt hat, zusammen mit einem erneut gesenkten Umsatzausblick und einem erwarteten Vorsteuerverlust von bis zu 325 Millionen Euro, könnte eine Übernahme auch Auswirkungen auf den Kupferproduzenten Aurubis haben. Salzgitter hält derzeit etwa 30 Prozent an Aurubis, dessen Aktien am Dienstagmorgen um sieben Prozent zulegten.