Im Optionsmarkt für Futures setzen Anleger vermehrt darauf, dass die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen bald die 5%-Marke erreichen könnte. Diese Erwartung spiegelt die Besorgnis wider, dass die Politik des künftigen Präsidenten Donald Trump ein bereits angeschwollenes Haushaltsdefizit weiter erhöhen und die Inflation ankurbeln könnte. Ein Anstieg auf diese Schwelle könnte für US-Aktien negative Auswirkungen haben, ähnlich wie im Oktober 2023, als der S&P 500-Index auf ein Fünf-Monats-Tief fiel, nachdem die Rendite kurzzeitig auf 5.02% gestiegen war. Höhere Zinsen bedeuten generell auch gestiegene Kreditkosten für Verbraucher und Unternehmen. Im Swaptions-Markt, der Optionen auf Zinsswaps umfasst, lassen die Trends ebenfalls auf höhere zehnjährige Zinsen schließen, wenn auch nicht so direkt wie bei den Treasury-Futures. Mit der nahenden Amtseinführung Trumps wächst die Anspannung unter den Marktteilnehmern. Seine Ankündigung, weitreichende Importzölle erheben zu wollen, gilt als inflationär, was Verkäufe von Staatsanleihen und steigende Renditen zur Folge haben könnte. "Es dreht sich alles um die Unbekannten und den politischen Nebel," bemerkte Chip Hughey von Truist Advisory Services. Der Schwerpunkt der Ungewissheit liegt auf dem Umfang der Zölle und deren letztlichen Auswirkungen auf die Inflation. Während Steuererleichterungen auf Trumps Agenda stehen und potentiell positiv für Verbraucher und Unternehmen sind, könnten sie, sofern nicht adäquat gegenfinanziert, das Defizit weiter in die Höhe treiben. Open Interest, also die Anzahl offener Positionen im Märzmärkten für Puts auf zehnjährige Treasury-Futures, steigt bei Strike-Preisen zwischen 105 und 106, was auf Zinsniveaus zwischen 4.75% und 5.00% abzielt. Treasury-Put-Optionen werden typischerweise eingesetzt, um auf fallende Anleihenpreise und steigende implizite Renditen zu setzen. Am Donnerstag blieb die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen stabil bei 4.689%, nachdem sie am Mittwoch mit 4.73% ein achtmonatiges Hoch erreicht hatte.