Rational, der renommierte Großküchenausrüster im MDax, verzeichnete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres dank starker Nachfrage nach Kochsystemen und gutem Dienstleistungsgeschäft ein beachtliches Wachstum. Mit einem Umsatzplus von fünf Prozent stieg der Erlös auf knapp 876 Millionen Euro, während der operative Gewinn aufgrund gesunkener Kosten um zwölf Prozent auf 227 Millionen Euro zulegte. Diese Ergebnisse übertrafen die Erwartungen der Experten. Dennoch verzeichnete die Rational-Aktie einen Rückgang um etwa vier Prozent auf 855 Euro und zählte damit zu den schwächeren MDax-Werten.
Trotz der ermutigenden Zahlen und positiver Analystenstimmen, wie die von RBC-Analyst Sebastian Kuenne, wird die Rational-Aktie von Experten als überbewertet eingestuft. Sowohl Kuenne als auch Peter Rothenaicher von der Baader Bank empfehlen den Verkauf der Aktie, wobei ihre Kursziele mit 590 Euro beziehungsweise 720 Euro deutlich unter dem aktuellen Kursniveau liegen. Von 21 von Bloomberg befragten Analysten empfehlen lediglich vier den Kauf der Aktie, während sieben zum Verkauf raten.
Der Börsenwert von Rational stieg innerhalb der letzten zwölf Monate um fast 50 Prozent auf nahezu zehn Milliarden Euro, ein beeindruckender Zuwachs von über 1200 Prozent in den letzten zwei Jahrzehnten. Die Familie des 2017 verstorbenen Unternehmensgründers Siegfried Meister, die fast die Hälfte der Anteile hält, profitiert maßgeblich von dieser Entwicklung.
Rational bestätigte die Jahresprognose, obwohl CEO Peter Stadelmann das Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich für am wahrscheinlichsten hält. Dank stabiler Kosten erwartet Finanzvorstand Jörg Walter eine operative Gewinnmarge von etwa 26 Prozent, nahe am Konsens der Analysten von rund 305 Millionen Euro. Der europäische Markt, insbesondere Deutschland, zeigte eine positive Entwicklung, wohingegen das Asiengeschäft, vor allem in China und Japan, hinter den Erwartungen zurückblieb.