Die deutsche Techbranche erlebt einen beeindruckenden Aufschwung: In den letzten fünf Jahren hat sich die Anzahl der Start-ups, die eine Milliardenbewertung erreicht haben, mehr als verdoppelt. Gemäß den Daten des Startup-Verbands stieg die Zahl der sogenannten Unicorns von 11 im Jahr 2019 auf 28 im Jahr 2024. Trotz dieser beeindruckenden Entwicklung verfehlte man das Rekordjahr 2023, in welchem 34 Unicorns registriert wurden.
Zu den aktuell wertvollsten deutschen Start-ups zählen Flix, DeepL, Trade Republic, Helsing, Celonis und N26. Insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz und Rüstung investieren Investoren erheblich. Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, sieht darin einen Beleg für die Innovationskraft Deutschlands. Hendrik Brandis von Earlybird hebt hervor, dass technologische Innovationen wie KI und Cloud-Computing diesen Aufstieg beflügeln und dies in früheren Zeiten undenkbar gewesen wäre.
Trotz der positiven Entwicklung bleiben Herausforderungen bestehen. Deutsche Start-ups sind oft auf internationales Kapital angewiesen, was durch mangelnde Exits zusätzlich erschwert wird. Pausder plädiert für mehr privates Kapital und attraktivere Bedingungen für Börsengänge in Deutschland. Derzeit investieren deutsche Unternehmen im Vergleich zu den USA deutlich weniger in Risikokapital.
KfW und EY erkennen ebenfalls Fortschritte im Finanzierungsumfeld. Die Gegebenheiten haben sich durch sinkende Leitzinsen verbessert, was sich auch in der vermehrten Bereitstellung von Wagniskapital widerspiegelt. Brandis sieht eine politische Kehrtwende hin zu mehr Anerkennung für Wagniskapital, bemängelt jedoch die weiterhin zurückhaltende Umsetzung von Förderinitiativen.