Aktuelle Datenanalysen offenbaren eine besorgniserregende Verdopplung der Schlagloch-Entschädigungsforderungen an britische Kommunen innerhalb eines Jahres. Laut einer Erhebung des Automobilclubs RAC wurden 2023 insgesamt 20.432 Ansprüche bei 18 lokalen Behörden mit den umfangreichsten Straßennetzen eingereicht, verglichen mit 8.327 im Vorjahr. Besonders aufsehenerregend ist die Situation im Surrey County, das eine Vervierfachung der Ansprüche von 734 auf 3.418 verzeichnete. Trotz des dramatischen Anstiegs führten im vergangenen Jahr lediglich 15% der Forderungen zu Zahlungen. Die höchste Ablehnungsquote fand mit 98% im Gloucestershire County statt, was die Problematik verdeutlicht. Die durchschnittlichen Entschädigungen betrugen lediglich 260 Pfund, deutlich unter den geschätzten Reparaturkosten von 460 Pfund für Schäden über Reifenpannen hinaus. Erschwerend kommt hinzu, dass sieben von zehn Forderungen aufgrund mangelnder Kenntnis der Kommunen über die Existenz der Schlaglöcher abgelehnt wurden – eine Regelung, die im Straßenverkehrsgesetz von 1980 verankert ist. Zudem haben 13 der betroffenen Kommunen mehr als 166.000 Pfund an Anwaltskosten aufgewendet, um sich gegen die Forderungen zu verteidigen. Dies wirft laut Simon Williams, dem Politikchef des RAC, die Frage auf, ob die Verteidigung solcher Ansprüche nicht letztlich kostspieliger ist als die direkte Schadensregulierung. Williams drängt auf eine verstärkte Meldung von Schlaglöchern durch Autofahrer, um den Zustand der Straßen zu verbessern. Die britische Regierung kündigte jüngst an, zusätzliche eine Million Schlaglöcher im Finanzjahr 2024/25 beheben zu wollen, indem sie das Budget für den Straßenunterhalt um 500 Millionen auf nahezu 1,6 Milliarden Pfund erhöht. Williams unterstreicht, dass die Gelder nicht nur zum Füllen von Schlaglöchern verwendet werden sollten, sondern auch für präventive Wartungsarbeiten, um langfristige Straßenschäden zu vermeiden. Resurfacing sei notwendig, wenn Straßen für einfache Reparaturen zu stark beschädigt sind. Adam Hug von der Local Government Association betonte, dass Gemeinden größere Anstrengungen unternehmen, um ihre Budgets für die Straßeninstandhaltung zu nutzen, anstatt Kostspieliges für Entschädigungsansprüche auszugeben, was letztlich das Risiko von Fahrzeugschäden und Verletzungen verringert.