Die rasante Entwicklung im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz übertrifft selbst die Erwartungen der erfahrensten Akteure der Tech-Industrie. Andy Jassy, CEO von Amazon, verkündete am Donnerstag in einer Analystenrunde, dass das KI-Geschäft von Amazon mittlerweile dreimal so schnell wachse wie der Cloud-Bereich in einer vergleichbaren Entwicklungsphase. Obwohl Amazon Web Services (AWS), unter Jassy's Führung, eine beachtliche Wachstumsrate an den Tag legte, übertreffen die aktuellen KI-Zahlen alle Erwartungen. Dabei übertraf Amazon mit seinen Ergebnissen für das dritte Quartal die Prognosen der Wall Street. Trotz einer Steigerung der Cloud-Umsätze um 19% auf über 27 Milliarden US-Dollar ist es das KI-Geschäft, das mit dreistelligen Wachstumsraten besonders beeindruckt. Jassy sieht in der zukünftigen Entwicklung sogar noch größeres Potenzial, sobald die notwendige Infrastruktur bereitsteht. Die Aussage von Jassy spiegelt die Herausforderungen wider, vor denen auch Microsoft steht. Auch dort wurde auf der jüngsten Gewinnkonferenz berichtet, dass die Nachfrage nach KI die Verfügbarkeit von Kapazitäten bei weitem übersteigt. Diese Engpässe bei Microsoft führten auch zu enttäuschenden Umsatzprognosen und lösten einen Verkaufsdruck auf Tech-Aktien aus, während Amazon darauf verzichtete, eine ähnliche cloudbezogene Prognose für das laufende Quartal abzugeben. Ein bedeutender Engpass für die Deckung der KI-Nachfrage sind derzeit die Halbleiterkomponenten. Hier hat Amazon selbst entwickelte KI-Chips eingeführt – "Trainium" für das Training von Modellen und "Inferentia" für deren Anwendung – um die Kluft zwischen Nachfrage und Verfügbarkeit zu überbrücken. Die nächste Generation, "Trainium 2", soll in den kommenden Wochen in die Produktion gehen, und das Interesse der Kunden sei jetzt schon enorm, so Jassy.