Das New Yorker Fintech Ramp hat es geschafft: Innerhalb eines Jahres verdoppelte das Unternehmen seinen Marktwert auf 13 Milliarden US-Dollar. Getrieben von steigenden Kundenausgaben und dem verstärkten Einsatz künstlicher Intelligenz in seinen Prozessen, zählt Ramp nun zu den wertvollsten US-Start-ups außerhalb der KI-Branche.
Milliarden-Bewertung dank neuer Investoren
Die Finanzierungsrunde, bei der 150 Millionen Dollar in Form eines Aktienverkaufs an frühe Investoren und Mitarbeiter flossen, lockte prominente Kapitalgeber an. Neben Peter Thiels Founders Fund sind auch Thrive Capital, Khosla Ventures und der singapurische Staatsfonds GIC involviert. Der Einstieg der Investoren zeigt Vertrauen – doch der Fintech-Sektor bleibt volatil.
Noch 2023 lag die Bewertung von Ramp bei lediglich 5,8 Milliarden Dollar, nachdem gestiegene Zinsen die Ausgaben im Unternehmenssektor drosselten. Nun, mit einem annualisierten Umsatz von 700 Millionen Dollar, scheint das Fintech wieder auf Wachstumskurs. Die Zahlungsvolumina wuchsen von 10 auf 55 Milliarden Dollar pro Jahr – ein atemberaubender Anstieg, der jedoch die Frage aufwirft, ob dieser Wachstumspfad nachhaltig ist.
KI als Wachstumstreiber – oder Marketing-Schlagwort?
CEO Eric Glyman hebt die Rolle von KI als essenziellen Bestandteil des Unternehmens hervor: "Es ist nicht möglich, Ramp ohne den Einsatz von KI zu nutzen." Laut Glyman soll KI die Buchhaltung automatisieren, Kapital effizienter einsetzen und Entscheidungsprozesse optimieren. Doch wie viel davon ist echte technologische Innovation – und wie viel geschicktes Branding in einem KI-gehypten Markt?
Konkurrenzdruck und IPO-Spekulationen
Ramp will nicht nur Zahlungsabwicklungen anbieten, sondern zur zentralen Plattform für Firmenkunden werden. Damit bewegt sich das Start-up in einem umkämpften Markt. Unternehmen wie Stripe oder Klarna haben bereits Milliarden in ähnliche Services investiert. Zudem setzen Banken zunehmend auf eigene digitale Lösungen, was den Wettbewerb weiter anheizt.
Ob Ramp den Sprung zum profitablen Unternehmen schafft oder ein weiteres Fintech bleibt, das von Höhenflügen und Abstürzen geprägt ist, bleibt offen. Ein Börsengang steht nicht unmittelbar an, doch Insider rechnen damit, dass Ramp früher oder später den Kapitalmarkt als nächsten Finanzierungsschritt nutzen muss.