24. Februar, 2025

Politik

Ramelow triumphiert im Wahlkreis und sichert der Linken Sitz im Bundestag

Ramelow triumphiert im Wahlkreis und sichert der Linken Sitz im Bundestag

Bodo Ramelow, der angesehen Politiker und ehemalige Ministerpräsident Thüringens, hat in einer spannungsgeladenen Wahl seinen Wahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land II für die Linke gewonnen. Mit 69 Jahren bewies er erneut seine politische Schlagkraft und überzeugte 36,8 Prozent der Wähler, so der Landeswahlleiter. Als Spitzenkandidat der Linken tritt er damit den Einzug ins Parlament an - ein bemerkenswerter Erfolg angesichts seines vorherigen Amtsverlusts bei der Landtagswahl.

Im Gegensatz zu den Entwicklungen in anderen ostdeutschen Regionen, die zunehmend der AfD Zulauf bescherten, blieb dieser Wahlkreis ein sicherer Hafen für die Linke. Alexander Claus von der AfD erzielte hier 26,7 Prozent der Stimmen und sicherte sich den zweiten Platz, knapp vor den etablierten politischen Schwergewichten.

Ein weiteres prominentes Gesicht im Wahlkreis war der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, der für die SPD kandidierte und im Vergleich zu seinem vorherigen Erfolg nur noch auf 7,9 Prozent der Stimmen kam. Die Grünen wurden durch Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt vertreten, die mit 3,1 Prozent ebenfalls zurückfiel.

Ramelow, bekannt als Teil der "Mission Silberlocke", einer Strategiegruppe prominenter Linken-Politiker wie Gregor Gysi und Dietmar Bartsch, strebte fest entschlossen nach dem Direktmandat. Mit dem Erfolg in drei Wahlkreisen hofften sie, den Einzug der Linken in den Bundestag abzusichern und potenzielle Hürden der Fünf-Prozent-Marke zu umgehen.

Die Wahlrechtsreform, die erstmals Anwendung fand, verändert die Landschaft des Parlaments grundlegend. Siegreiche Direktkandidaten erhalten nun nur ein Mandat, wenn ausreichend Zweitstimmen erzielt werden – die Ära der Überhang- und Ausgleichsmandate gehört der Vergangenheit an. Der neu konstituierte Bundestag wird künftig schlanker, mit nur noch 630 statt bisher 733 Abgeordneten.