13. Dezember, 2024

Märkte

Rallye auf den Weltmärkten: Anleger warten gespannt auf Zentralbanken

Rallye auf den Weltmärkten: Anleger warten gespannt auf Zentralbanken

Nach einem herausragenden Jahr gönnte sich der US-Aktienmarkt am Donnerstag eine kurze Verschnaufpause. Nach einem Höhenflug, der dem Nasdaq erstmals die Marke von 20.000 und dem S&P 500 ein neues Rekordhoch bescherte, scheint dies wenig überraschend. Die Aufwärtsbewegung wurde befeuert durch Optimismus in Bezug auf künstliche Intelligenz und Erwartungen an Zinssenkungen. Nun richtet sich der Fokus auf das letzte Treffen der US-Notenbank in diesem Jahr, das kommenden Dienstag beginnt. Erwartet wird, dass die Zentralbank ihren November-Kurs fortsetzt und den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 4,25%-4,5% anhebt. Der langfristige Kurs der Fed für das Jahr 2025 steht jedoch im Zentrum des Interesses der Märkte. Die Wahl von Donald Trump im vergangenen Monat hat bei Investoren Fragen zur ökonomischen Entwicklung 2025 aufgeworfen. Werden umfassende Zölle auf US-Importe umgesetzt und welche Auswirkungen hätte dies auf die Inflation? Wie wird die Fed darauf reagieren? Derzeit preisen die Märkte lediglich zwei weitere Zinssenkungen um je 0,25% für 2025 ein, sofern die Fed kommende Woche den Leitzins senkt. Sollte dies geschehen, hätte die Fed dieses Jahr die Zinsen insgesamt um 100 Basispunkte gesenkt – ebenso wie die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2024, die am Donnerstag zum vierten Mal die Kosten für Kredite verringerte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bleibt in Bezug auf zukünftige Zinssenkungen unentschieden, was einige Investoren ratlos zurückließ. Die Markterwartungen hinsichtlich künftiger Zinssenkungen blieben jedoch stabil. Die Zentralbank wird voraussichtlich ihre Einlagensätze bis Ende des nächsten Jahres auf rund 1,75% senken. Neben der EZB haben sich diese Woche auch die Zentralbanken der Schweiz und Kanada mit großzügigen Zinssenkungen um jeweils 50 Basispunkte hervorgetan. In der kommenden Woche stehen Entscheidungen der Notenbanken von Schweden, Norwegen, Großbritannien und Japan an. Diese globale Zinspolitik hat den Dollar-Index auf einen Kurszuwachs von 1% eingestellt, was den größten wöchentlichen Sprung seit einem Monat und die neunte positive Woche in elf Wochen markiert. Der US-Dollar hat sich in diesem Jahr gegenüber allen wichtigen Währungen verstärkt. Der S&P 500 nähert sich den jüngsten Höchstständen und ist auf dem besten Weg, das zweite Jahr in Folge Gewinne von über 20% zu verzeichnen, wobei die Futures für Freitag auf einen festen Handelsstart hindeuten, erneut angeführt von dem technologieintensiven Nasdaq.