17. Dezember, 2024

Wirtschaft

Rally des US-Dollars stellt Trump vor Herausforderungen

Rally des US-Dollars stellt Trump vor Herausforderungen

Die Prognosen an der Wall Street deuten darauf hin, dass der US-Dollar seinen jüngsten Höhenflug fortsetzen und möglicherweise die Parität mit dem Euro erreichen wird. Dieser Trend könnte eine Herausforderung für den Präsidenten in spe, Donald Trump, darstellen, der sich stets für eine Schwächung der US-Währung ausgesprochen hatte.

Seit Beginn Oktober hat der Dollar um 6,1 Prozent zugelegt und verzeichnet damit das stärkste Quartal seit der Zinsanhebung der Federal Reserve 2022. Marktbeobachter gingen vermehrt davon aus, dass der republikanische Kandidat die Wahl im November für sich entscheiden würde, um so sein Wirtschaftsprogramm mit Handelszöllen und Steuersenkungen umzusetzen. Eine Umfrage der Financial Times zeigt, dass mehr als die Hälfte der führenden Banken, darunter Goldman Sachs, Morgan Stanley und UBS, einen weiteren Anstieg des Dollars im nächsten Jahr erwarten. Die Deutsche Bank rechnet sogar, dass der Dollar bis 2025 mit dem Euro gleichziehen könnte.

Viele Fondsmanager belächeln Trumps Bestrebungen, die einheimische Industrie durch eine Schwächung der US-Währung zu unterstützen. Sonal Desai von Franklin Templeton äußerte, dass Trumps Politik eher den Dollar stärken statt schwächen dürfte. Deshalb trifft die Aussicht auf einen schwächeren Dollar unter Trump auf Skepsis.

Trumps Leidenschaft für eine schwächere Währung war während seiner ersten Amtszeit sichtbar, als er gegen die vermeintlich unfaire Währungspolitik anderer Länder wetterte. Seine pro-wachstumsorientierte Agenda und die geplanten Steuersenkungen könnten jedoch die Inflation anheizen und die Federal Reserve veranlassen, die Zinsen hochzuhalten, was wiederum den Zufluss ausländischen Kapitals begünstigen könnte.

Allerdings warnen Analysten vor den komplexen Mechanismen möglicher Lösungen, die die internationale Position der US-Währung gefährden könnten. Die Spekulationen über ein Abkommen im Stil des „Plaza Accords“ der Reagan-Ära erhalten wenig Begeisterung, zumal die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Zinsdifferenzen dem Dollar weiterhin Auftrieb geben.

Eric Winograd von AllianceBernstein betonte, dass Anleger darauf setzen sollten, den Dollar langfristig zu halten. Trotz aller Versuche Trumps, den Dollar durch Rhetorik zu beeinflussen, bleiben die fundamentalen Marktmechanismen tonangebend.