In einer Zeit sportlicher Herausforderungen für Borussia Dortmund hat Ralf Rangnick, der sich als potenzieller Trainerkandidat beworben hatte, die Kaderpolitik des Vereins ins Visier genommen. Rangnick, aktuell Nationaltrainer Österreichs, äußerte gegenüber Bild Sport, dass der Klub offenbar ohne klar definierte Spielidee agiere. Es gebe keine übergeordnete Vision bezüglich Spielweise, Auftreten und Wahrnehmung. Diese Konzeptlosigkeit sei nicht den Spielern anzulasten, sondern einem jahrelangen Mangel an klaren Leitlinien bei der Kaderzusammenstellung, so Rangnick.
Der 66-jährige Fußballstratege, der jüngst sowohl Angebote von Borussia Dortmund als auch dem FC Bayern München abgelehnt hat, betont, dass die derzeitigen Probleme des BVB kein plötzliches Phänomen seien, sondern auf strukturelle Defizite in der langfristigen Planung zurückzuführen seien.
Rangnick führt die erfolgreichen Zeiten unter Jürgen Klopp als Paradebeispiel für eine kohärente Vereinsstrategie an. In dieser Ära habe der Klub eine spielerisch und personell akribisch abgestimmte Mannschaft formiert, was zu Meistertiteln und einem Pokalsieg geführt habe. Eine klare Führungstrias bestehend aus Aki Watzke, Michael Zorc und Jürgen Klopp habe damals die Weichen für diese Erfolge gestellt. Im Gegensatz dazu sieht Rangnick heute eine diffuse Führungssituation, die sich in der hohen Anzahl von Trainerwechseln seit Klopps Abgang widerspiegele.