Der Höhenflug von Raumfahrt-Aktien während der COVID-19-Pandemie war beeindruckend, doch dem anfänglichen Enthusiasmus folgte schnell kalte Ernüchterung. Viele Unternehmen, die durch einen Börsengang via SPAC-Fusion den Kapitalmarkt erobern wollten, enttäuschten die Investoren, ohne die versprochenen schnellen Gewinne zu realisieren. Der Markt reagierte prompt mit drastischen Kurseinbrüchen, die bis Anfang 2023 Verluste von bis zu 90% fabrizierten. Nun, im Jahr 2024, deutet sich jedoch eine Wende an: Einige der zähen Überlebenden dieses Marktausleseprozesses stehen möglicherweise vor der Profitabilität. Besonders im Fokus steht Rocket Lab, ein innovatives Unternehmen, das ursprünglich als Raketenschmiede startete und sich mittlerweile zum vielseitigen Akteur im Raumfahrtsektor entwickelt hat. Rocket Lab, gegründet 2006, ist bekannt für den Bau kleiner Elektron-Raketen, die Satelliten bis zu 300 kg in den erdnahen Orbit transportieren. Doch das Unternehmen ruht nicht auf seinen Lorbeeren. Es erweitert stetig seine Angebotspalette und arbeitet an einer wiederverwendbaren Neutron-Rakete, mit der es künftig Größere wie SpaceX herausfordern könnte. Neben Raketen ist Rocket Lab auch in der Herstellung von Solaranlagen, Leitsystemen sowie Bauteilen für fremde Satelliten und Raketen engagiert. Das Unternehmen hat auch komplette Photon-Raumschiffe entwickelt, die als orbitale Schleppersysteme fungieren, und es plant sogar kleine Raumsonden für Missionen zu Mars und Venus. Dank dieser Diversifizierung konnte Rocket Labs Umsatz im letzten Jahr 245 Millionen Dollar überschreiten und allein in den ersten neun Monaten 2024 über 300 Millionen Dollar einbringen. Experten prognostizieren, dass das Unternehmen 2025 seine Einnahmen verdoppeln und bis 2026 über 900 Millionen Dollar erreichen könnte. Dies wäre auch das erste Jahr, in dem Rocket Lab, basierend auf den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP), schwarze Zahlen schreibt. Erwartet werden Einnahmen von 0,01 Dollar pro Aktie und ein positiver freier Cashflow von fast 82 Millionen Dollar – der Beginn eines erfolgreichen Kapitels. Ein Blick in die Zukunft des Unternehmens zeigt das Potenzial: Bis 2027 könnte die Neutron-Rakete von Rocket Lab jährlich etwa fünf Mal starten und dabei pro Start über 50 Millionen Dollar einbringen – ein deutlicher Anstieg gegenüber den derzeitigen 8,2 Millionen Dollar je Elektron-Start.