Düsseldorf. Der Andøya Spaceport, der „erste betriebsbereite orbitale Weltraumbahnhof in Kontinentaleuropa“, wird vom norwegischen Kronprinzen Haakon eingeweiht. Kostenpunkt: 80 Millionen Euro.
Doch warum sollten deutsche Leser das interessieren? Weil das Münchner Start-up Isar Aerospace dort in wenigen Monaten die erste deutsche Rakete starten will, ein potenzieller Meilenstein in der europäischen Raumfahrt.
Der Showdown im All steht bevor, denn auch Rocket Factory Augsburg (RFA) hat einen Raketenstart für das zweite Quartal 2024 geplant. Das "Spectrum"-Projekt von Isar Aerospace könnte bereits Anfang 2024 abheben – abhängig von bevorstehenden Testergebnissen.
Während sich Isar Aerospace und RFA im Wettlauf um den Weltraum befinden, gibt es auch ein europäisches Rennen um die besten Raketenstartplätze.
Die nordische Lage solcher Startplätze bietet Vorteile wie günstigere Versicherungen und optimale Bedingungen für den Start von Erdbeobachtungssatelliten in polare Umlaufbahnen.
Die deutsche Raumfahrtbranche erlebt einen Aufschwung, mit Isar Aerospace als vielversprechendem Protagonisten. Mit Aufträgen im Wert von rund 100 Millionen Euro und milliardenschweren Absichtserklärungen, vor allem im Bereich der Beobachtungssatelliten, könnte das Münchner Start-up nicht nur deutsche, sondern auch europäische Raumfahrtgeschichte schreiben.
Isar Aerospace plant, den Äquator für den Start seiner Kommunikationssatelliten ab 2025 zu nutzen. Der Startplatz in Französisch-Guayana, nur 500 Kilometer vom Äquator entfernt, bietet optimale Bedingungen.
Während Isar Aerospace intensiv am norwegischen Startplatz arbeitet, bleibt die Frage: Wird die "Spectrum"-Rakete als erste deutsche Flüssigrakete erfolgreich in den Orbit starten?