19. Dezember, 2024

Wirtschaft

Raiffeisen Bank steht vor entscheidender Gerichtsverhandlung in Russland

Raiffeisen Bank steht vor entscheidender Gerichtsverhandlung in Russland

Die Raiffeisen Bank International sieht sich in Russland einem komplizierten Rechtsstreit gegenüber. Die langjährige Präsenz der österreichischen Bank im russischen Finanzsektor läuft Gefahr, durch anhaltende rechtliche und politische Spannungen bedeutend beeinträchtigt zu werden. Der bevorstehende Gerichtstermin in Moskau könnte die bereits festgefahrene Situation weiter verschärfen, da eine zentrale Vermögensfrage in Höhe von zwei Milliarden Dollar im Raum steht.

Die Entwicklungen kommen zu einer Zeit, in der westliche Regierungen, allen voran die USA, erheblichen Druck auf Raiffeisen ausüben, sich von ihrem russischen Geschäft zu trennen. Dieses Unterfangen geriet jedoch ins Stocken, als ein russisches Gerichtsurteil die Betriebsvermögen der Bank in Russland einfrierte und somit einen Verkauf unmöglich machte. Raiffeisen plant, das Urteil anzufechten, doch die geplante Anhörung am 25. Dezember könnte neue Herausforderungen mit sich bringen.

Nicht nur die rechtlichen Unklarheiten setzen Raiffeisen zu, auch geopolitische Entwicklungen tragen zur Unsicherheit bei. Die USA erhöhten den Druck auf das Finanzinstitut, indem sie die Nutzung des Dollars durch die Bank aufs Spiel setzten. Ein geplanter Kauf eines Strabag-Anteils, der im Zusammenhang mit dem russischen Unternehmer Oleg Deripaska stand, wurde unter Druck der USA fallengelassen. Die Unklarheiten bezüglich Deripaskas Einfluss auf Rasperia verstärkten die Probleme.

Raiffeisen bleibt unterdessen in den russischen Markt eingebunden, vor allem durch die Abwicklung internationaler Zahlungen und durch erhebliche Einlagen. Die daraus resultierenden Profite haben die Bank in den regionalen Märkten zu einem unverzichtbaren Akteur gemacht. Trotz der Widrigkeiten gibt Raiffeisen an, die Abspaltung des russischen Geschäfts weiter anzustreben – ein Ziel, das fast drei Jahre nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs noch nicht erreicht wurde.