Im Gazastreifen richten sich die Blicke hoffnungsvoll gen Süden, wo die Vorbereitungen zur Öffnung des Grenzübergangs Rafah unter Hochdruck voranschreiten. Wie von ägyptischen Sicherheitskreisen bestätigt, wird fieberhaft daran gearbeitet, die Infrastruktur vor Ort zu erneuern. Dies geschieht im Kontext der vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die nach einer Phase des Konflikts dringend benötigte humanitäre Güter durch Ägypten ermöglichen soll. Bereits jetzt warten Dutzende bereitstehende Lastwagen darauf, ihre Ladung - lebenswichtige Hilfsgüter - in den Gazastreifen zu bringen, sobald der Grenzübergang öffnet. Diese symbolträchtige Stätte, die seit Mai letzten Jahres durch die israelische Armee verschlossen ist, könnte zum Dreh- und Angelpunkt der Versorgung einer Bevölkerung werden, deren Not schrill nach Hilfe ruft. Teil der jüngsten Vereinbarung ist ein massiver Anstieg der Hilfslieferungen aus Ägypten. Der Ägyptische Rote Halbmond berichtet von rund 600 Lastwagen, die für den Transport nach Gaza bereitstehen. Noch steht allerdings die entscheidende Zusage der israelischen Regierung aus, die Voraussetzung für die praktische Umsetzung der Waffenruhe ist. Für die Bewohner des Gazastreifens zählt jede Stunde. Der Übergang Kerem Schalom, der aus Israel nach Gaza führt, ist weiterhin geschlossen. Angesichts der verheerenden humanitären Lage ziehen viele ihren letzten Hoffnungsschimmer aus dieser erwarteten Öffnung. Rund 90 Prozent der mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen kämpfen mit Hunger, während es an grundlegenden Notwendigkeiten wie Trinkwasser und Medikamenten mangelt.