Der Markt für Quantencomputing-Aktien birgt einige Herausforderungen für Investoren. ETFs, die in diese aufstrebende Branche investieren, beinhalten häufig Unternehmen, deren Kerngeschäft nicht direkt mit Quantencomputing in Verbindung steht. Stattdessen betreiben diese Konzerne randständige Quantenprojekte, während ihre Hauptumsätze aus anderen Branchen stammen.
Ein zentraler Stolperstein in der praktischen Anwendung von Quantencomputern ist das Phänomen der Dekohärenz, das Fehler in der Quantenberechnung verursacht. Qubits, das Pendant zu klassischen Bits, müssen in einer Superposition gehalten werden, um funktional zu bleiben. Selbst kleinste Wechselwirkungen mit der Umwelt können die Qubits in klassische Bits verwandeln und Rechenfehler hervorrufen. Um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen, müssen jedoch mehr Qubits hinzugefügt werden, was gleichzeitig die Fehlerwahrscheinlichkeit steigert. Ansätze zur Fehlerkorrektur müssen zudem das Quantennanoklonierungstheorem beachten, was sie noch anspruchsvoller macht als bei klassischen Systemen.
Trotz technologischer Fortschritte, wie der Demonstration von topologischen Qubits durch Azure Quantum im Jahr 2022 und einer Reduzierung der Fehlerrate durch Quantum AI im Jahr 2023, stehen der wirtschaftlichen Nutzbarkeit weiterhin viele Hürden im Weg. Insbesondere seltene, korrelierte Fehlerereignisse begrenzen die derzeitige Praktikabilität.
Die Herausforderung bleibt, Quantencomputer auf eine skalierbare und wirtschaftlich tragfähige Weise weiterzuentwickeln. Die Analysten prognostizieren, dass es noch einige Zeit dauern könnte, bis Quantencomputer rentable Investitionen werden. Der Rückgang von Risikokapitalinvestitionen in Quanten-Startups im Jahr 2023 deutet auf anhaltende Unsicherheiten in der Branche hin.
Was die Aktien des Quantencomputing-Sektors betrifft, so haben viele noch nicht die Gewinnschwelle erreicht und sind von Delistings bedroht. Intel Corporation ist einer der wenigen Akteure, dessen Quantenansatz mit Silizium-Spin-Qubits vielversprechend erscheint. Die Technologie ermöglicht potenziell einen einfacheren Hardwareaufbau und den Betrieb bei höheren Temperaturen. Dies könnte einen entscheidenden Vorteil in der zukünftigen Entwicklung komplexer Quantencomputer bieten.
Obwohl Intel in diesem Segment Potenzial hat, sehen Analysten in KI-Aktien derzeit die besseren Renditechancen auf kürzerer Sicht. Ein solcher Vergleich führt dazu, dass viele Anleger zunächst zögern, weiteres Kapital in Quantencomputing zu investieren.