Quantum-Computing-Unternehmen erleben heute einen merklichen Rücksetzer an den Börsen. Rigetti Computing und D-Wave Quantum, wichtige Akteure in der Branche, verzeichnen Kursverluste von fast 30 Prozent. Beide Unternehmen widmen sich der Entwicklung und Bereitstellung von Quantencomputersystemen und zugehörigen Dienstleistungen.
Der Kurseinbruch folgt auf den steilen Aufschwung der letzten Wochen, der durch die Vorstellung des Willow-Quantenchips von Alphabet ausgelöst wurde. Diese Innovation bedeutete einen Meilenstein und befeuerte die Aktien von Rigetti und D-Wave, die binnen weniger Tage um beeindruckende 140 respektive 93 Prozent stiegen. Doch nun zeigt sich: Die Erwartungen der Investoren könnten der Realität vorausgeeilt sein.
Mit Blick auf die langfristige Entwicklung wird deutlich, dass praktische Anwendungen der Quanteninformatik noch in weiter Ferne liegen und erhebliche Investitionen erfordern. Währenddessen verbrennen kleinere Unternehmen wie Rigetti und D-Wave Geld ohne die mächtigen Ressourcen der Tech-Giganten. Alphabet, als älteres und finanzstärkeres Unternehmen, könnte hier die Nase vorn haben.
In sozialen Netzwerken macht Citron Research darauf aufmerksam, dass die Unterschiede in den Forschungs- und Entwicklungsbudgets der Unternehmen bezeichnend sind. So steckte IonQ im letzten Quartal 33 Millionen Dollar in F&E, Rigetti immerhin 12 Millionen, während D-Wave lediglich 2 Millionen aufwandte. Diese Diskrepanz wirft Fragen auf, vor allem wenn es um hochgesteckte Ziele und die Glaubwürdigkeit ihrer Wertversprechen geht.
Ein weiterer Faktor, der das Misstrauen nährt, ist eine kürzlich durchgeführte Kapitalmaßnahme von D-Wave, bei der Aktien zu nur 2,50 Dollar ausgegeben wurden. Diese Schritte lassen Zweifel an der finanziellen Stabilität aufkommen und werfen ein Schlaglicht auf den langen und unsicheren Weg zur Profitabilität dieser Unternehmen. Im Gegensatz dazu scheinen große Player wie Alphabet mit ihren immensen Mitteln besser gerüstet, um die Quantentechnologie maßgeblich voranzutreiben.