08. Oktober, 2024

Technologie

Quantencomputing: Microsoft vs. IonQ – Wer dominiert das zukünftige Technologiefeld?

Quantencomputing: Microsoft vs. IonQ – Wer dominiert das zukünftige Technologiefeld?

Quantencomputer versprechen, das Rechnen zu revolutionieren, und präsentieren sich damit als vielversprechende Investitionsmöglichkeit. Ein Paradebeispiel ist Googles Quantencomputer, der eine komplexe Berechnung in sechs Sekunden bewältigte – ein Vorgang, der einem Supercomputer fast ein halbes Jahrhundert gekostet hätte.

Diese Leistung verdeutlicht den sogenannten „Quantenüberlegenheit“, bei der Quantensysteme heutige Computer in den Schatten stellen. Quantencomputing verwendet subatomare Teilchen, auch Qubits genannt, um viele Berechnungen gleichzeitig auszuführen. Trotz Googles bemerkenswertem Demonstration sind Quantencomputer im Alltag noch lange nicht angekommen.

Dennoch arbeiten mehrere Unternehmen daran, dies zu ändern. Zu den bekanntesten zählen das Urgestein Microsoft und der Neuling IonQ. Microsoft hat seine ersten Schritte im Quantencomputing bereits in den späten 90er Jahren unternommen, während IonQ erst 2015 gegründet wurde und sich ausschließlich auf diese Technologie konzentriert.

Microsofts jahrzehntelange Erfahrung im Aufbau skalierungsfähiger, stabiler Quantencomputer zeigt sich in Partnerschaften mit Quantinuum und Atom Computing und der Integration seiner Quantenlösungen in die Azure-Cloud. Trotz seines Engagements erzielt Microsoft in diesem Bereich bislang keine signifikanten Umsätze – wesentlich lukrativer sind weiterhin die bekannten Produkte Azure, Windows, und Office.

IonQ hingegen kann seit seiner Gründung beeindruckende Umsatzzuwächse verzeichnen. Mit innovativen Technologien hat es bereits im zweiten Quartal 11,4 Millionen Dollar eingenommen und prognostiziert mindestens 38 Millionen Dollar für das Gesamtjahr, eine Steigerung um 73% im Vergleich zu 2023.

Aus technologischer Sicht hat IonQ bereits bedeutende Erfolge erzielt, insbesondere mit seiner Ionen-basierten Qubit-Technologie, die fast fehlerfrei arbeitet. Allerdings generiert IonQ derzeit keine Gewinne und erlitt im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 37,6 Millionen Dollar.

Microsoft hingegen verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Nettogewinn von 22 Milliarden Dollar, was seine Stabilität und Ertragskraft unterstreicht. Auch in puncto Anlagerisiko und Aktienbewertung bietet Microsoft durch Dividendenzahlungen und ein günstigeres Kurs-Umsatz-Verhältnis gegenüber IonQ deutliche Vorteile.

Da Quantencomputing erst um 2030 weit verbreitet sein wird, bleibt Zeit abzuwarten, wie sich diese spannende Zukunftstechnologie entwickelt. Bis dahin verlocken Microsofts stabile Gewinne und Dividendenzahlungen.