27. September, 2024

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Qualität statt Vorteilspreis: Verbraucher setzen auf Frische und Nachhaltigkeit bei Obst und Gemüse

Qualität statt Vorteilspreis: Verbraucher setzen auf Frische und Nachhaltigkeit bei Obst und Gemüse

Qualität und Frische sind beim Kauf von Obst und Gemüse die obersten Prioritäten der Verbraucher. Dies ergab eine repräsentative Erhebung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass diese Kriterien für ihre Kaufentscheidung ausschlaggebend sind. Auf Platz drei rangiert die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, während der Preis erst an vierter Stelle auftaucht.

„Produkte wie Nutella und Coca-Cola sind überall identisch. Bei Obst und Gemüse variiert die Qualität hingegen stark. Daher legen Kunden besonderen Wert auf Frische“, erklärte Stephan Rüschen, Professor für Lebensmittelhandel an der DHBW. Trotzdem spielen Sonderangebote und Aktionspreise für viele eine signifikante Rolle, wobei jeder Zweite angibt, darauf zu achten.

Zusätzlich zeigt die Studie, dass viele Verbraucher bemüht sind, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Professor Rüschen erläutert: „Kunden möchten keine Lebensmittel wegwerfen, für die sie bereits Geld ausgegeben haben.“ Ein weiteres Kaufkriterium stellt die Möglichkeit dar, Obst und Gemüse in kleinen Mengen, mit wenig Verpackung und aus regionaler Produktion zu erwerben.

Interessanterweise hängt der CO2-Fußabdruck beim Obst- und Gemüsekauf eher im unteren Bereich der Präferenzen. Nur ein Drittel der Konsumenten misst diesem Aspekt Bedeutung bei, was Rüschen überrascht: „Die Wertschöpfungskette von Lebensmitteln ist für etwa ein Drittel des CO2-Ausstoßes verantwortlich, und CO2 ist die wichtigste Klimawährung. Ohne Kennzeichnungen oder Siegel auf Obst und Gemüse können Kunden jedoch nicht beurteilen, welches Produkt einen besseren CO2-Abdruck hat.“

Ein weiterer Punkt der Untersuchung zeigt, dass Nachhaltigkeit allgemein an Bedeutung verliert: Lediglich 30 Prozent der Konsumenten sind derzeit bereit, für Nachhaltigkeit auf Wohlstand zu verzichten. Vor zwei Jahren war dieser Anteil mit 50 Prozent noch deutlich höher.