Der US-Halbleiterkonzern Qualcomm steht offenbar am Scheideweg bezüglich einer möglichen Übernahme seines angeschlagenen Konkurrenten Intel. Wie Insider der Nachrichtenagentur Bloomberg berichteten, besteht zunehmend Skepsis, ob der milliardenschwere Deal tatsächlich zustande kommen wird. Statt einer kompletten Akquisition, die in Bezug auf den Marktwert eine der größten der Geschichte darstellen würde, könnte nun die Übernahme einzelner Geschäftseinheiten diskutiert werden. Kommentaranfragen der Nachrichtenagentur wurden sowohl von Qualcomm als auch von Intel abgelehnt.
Zu den Bedenken zählen zahlreiche finanzielle, regulatorische und betriebliche Herausforderungen. Insbesondere müsste sich Qualcomm mit Intels Schuldenlast von über 50 Milliarden US-Dollar auseinandersetzen. Zudem stünden umfassende kartellrechtliche Prüfungen an, insbesondere in China, einem entscheidenden Markt für beide Unternehmen.
Intel durchlebt derzeit eine schwierige Phase mit erheblichen Verlusten. Qualcomm zeigte nach Berichten Interesse, nachdem Intel einen enttäuschenden Quartalsbericht veröffentlichte und schwache Umsatzprognosen abgab. In einem radikalen Schritt plant Intel, die Belegschaft um 15 Prozent zu reduzieren, um sich neu zu positionieren.
Während Qualcomm auf eine Marktkapitalisierung von etwa 176 Milliarden US-Dollar kommt, ist Intel mit 107 Milliarden US-Dollar deutlich niedriger bewertet. Verglichen mit dem Branchenführer Nvidia, der an der Börse mit etwa 3,3 Billionen US-Dollar gehandelt wird, erscheinen beide Unternehmen fast winzig.