Der Chipgigant Qualcomm schaltet einen Gang höher und strebt ein ambitioniertes Wachstumsziel für seine Automotive- und Internet-of-Things (IoT)-Segmentgeschäfte bis 2029 an. Zusammen sollen diese Bereiche einen Umsatz von 22 Milliarden US-Dollar generieren, wobei der Automobilsektor allein 8 Milliarden US-Dollar beisteuern soll. Hier baut Qualcomm auf Partnerschaften mit renommierten Autobauern wie BMW, um die Computerfunktionalität in Fahrzeugen zu steigern und den Weg Richtung autonomes Fahren zu ebnen.
Im IoT-Segment, das durch erweiterte Reality-Geräte und industrielle Anwendungen geprägt ist, prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz von 14 Milliarden US-Dollar. Von diesen sollen 4 Milliarden US-Dollar allein aus dem Bereich der Personal Computer stammen, wo Qualcomm mit seinen Snapdragon X Elite Chips die neuesten Microsoft Surface-Laptops mit dem GenAI Copilot-Assistenten antreibt.
Qualcomm-CEO Cristiano Amon zeigte sich nach dem Investorentag in New York begeistert: "Jeder, der ein X Elite kauft, ist extrem zufrieden damit." Amon hob seine hohe Zuversicht in die PC-Sparte hervor, doch nicht alle Experten teilen diesen Optimismus uneingeschränkt. Srini Pajuri von Raymond James äußerte Bedenken hinsichtlich der Herausforderungen bei Windows-on-ARM und der Konkurrenz sowohl von x86 als auch ARM SoC-Anbietern.
Die Bank of America hingegen bewertet Qualcomms langfristige Strategie mit einem "Kauf"-Rating. Tal Liani sieht positiver auf die Diversifikation außerhalb des Handysegments, warnt jedoch vor der Notwendigkeit, Marktanteile in den neu adressierten Märkten zu sichern, deren Entwicklungstempo ungewiss bleibt.
Während das Smartphone-Geschäft weiterhin einen großen Anteil der Einnahmen ausmacht, arbeitet Apple daran, seine Abhängigkeit von Qualcomm-Modems zu reduzieren. Für das Android-basierte Geschäft wird laut Amon ein moderates einstelliges Wachstum erwartet, eine seiner Ansicht nach konservative Annahme. Langfristig plant das Unternehmen, seine Einnahmen gleichmäßig zwischen Mobiltelefonen sowie den Autos und IoT-Segmenten aufzuteilen.