21. September, 2024

Wirtschaft

Qualcomm liebäugelt mit Übernahme von Intel

Qualcomm liebäugelt mit Übernahme von Intel

Die Aktien von Intel erlebten einen bemerkenswerten Kurssprung, nachdem das Wall Street Journal berichtete, dass Qualcomm in Erwägung zieht, das Unternehmen zu übernehmen. Dieses Vorhaben könnte die Halbleiterindustrie grundlegend verändern und wäre die größte Transaktion in der Geschichte dieser Branche.

Dem Bericht zufolge fanden die Gespräche in den letzten Tagen statt, stützend auf Aussagen vertraulicher Quellen. Weder Intel noch Qualcomm gaben jedoch Kommentare dazu ab.

Die Intel-Aktien stiegen zeitweise um beeindruckende 9,5 % auf 23,14 USD im New Yorker Handel am Freitag, nachdem sie zuvor einen Rückgang zu verzeichnen hatten. Seit Beginn des Jahres hatten die Aktien bis Donnerstag um 58 % nachgegeben.

Das einstige Schwergewicht der Chipindustrie, Intel, kämpft derzeit mit rückläufigen Umsätzen und wachsenden Verlusten. Der Marktwert des Unternehmens liegt nun bei weniger als 100 Milliarden USD, was nur etwa die Hälfte des Wertes von Qualcomm ausmacht. Dennoch wäre eine Übernahme von Intel eine beispiellose Transaktion und könnte erhebliche Umwälzungen in der Branche nach sich ziehen.

Die Aktien von Qualcomm mit Sitz in San Diego hingegen fielen um bis zu 5,5 %, was die Besorgnis der Investoren über ein derartiges Geschäft widerspiegelt.

Intel, ansässig in Santa Clara, Kalifornien, kündigte diese Woche eine Reihe von Veränderungen an, um sein Geschäft wieder auf Kurs zu bringen. Dazu gehörten unter anderem ein milliardenschwerer Deal mit Amazon zur Entwicklung eines maßgeschneiderten KI-Chips und die Umwandlung des angeschlagenen Fertigungsgeschäfts in eine vollständig eigene Tochtergesellschaft.

Qualcomm, führender Hersteller von Smartphone-Prozessoren, war bereits vor über sechs Jahren in einer umstrittenen Übernahmegeschichte involviert, als Broadcom versuchte, das Unternehmen zu übernehmen. Broadcom zog das Angebot jedoch zurück, nachdem Präsident Donald Trump das Geschäft aus Gründen der nationalen Sicherheit blockierte.