Der weltweit führende Anbieter von Smartphone-Prozessoren, Qualcomm, hat eine unerwartet optimistische Umsatzprognose für das kommende Quartal veröffentlicht. Diese Nachricht beflügelte den Aktienkurs des Unternehmens im nachbörslichen Handel. Der Umsatz für das Quartal, das im Dezember endet, wird voraussichtlich zwischen 10,5 und 11,3 Milliarden US-Dollar liegen. Damit übertrifft Qualcomm die durchschnittlichen Analystenschätzungen von 10,5 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll bis zu 3,05 US-Dollar erreichen, womit die Erwartungen der Wall Street übertroffen werden. Investoren blicken gespannt auf mögliche Signale einer Erholung des Smartphone-Marktes, insbesondere in China. Qualcomm ist auf diesem Markt gut positioniert, da seine Chips in den meisten beliebten Smartphones eingesetzt werden, vor allem in den höherwertigen Modellen. Die jüngste Prognose deutet auf eine Erholung der Nachfrage hin, zumal der Umsatz mit Android-basierten Telefonen in China im vergangenen Geschäftsjahr um 40 % gestiegen ist. Nach Handelsschluss kletterten die Aktien um etwa 8 % und schlossen mit einem Kurs von 172,99 US-Dollar in New York. Dabei legte der Aktienwert seit Jahresbeginn um etwa 20 % zu. Obwohl der Vorstandsvorsitzende Cristiano Amon Qualcomm in neue Märkte wie den Automobil- und Computersektor führen möchte, generiert das Unternehmen noch immer mehr als 60 % seiner Einnahmen durch Mobiltelefon-Chips. Dies macht die finanzielle Leistung des Unternehmens zu einem wichtigen Indikator für die gesamte Smartphone-Industrie. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres erzielte Qualcomm einen bereinigten Gewinn von 2,69 US-Dollar pro Aktie bei einem Umsatzwachstum von 19 % auf 10,2 Milliarden US-Dollar. Dies übertraf die Analystenschätzungen von 2,56 US-Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 9,91 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz im Bereich der Telefonie stieg um 12 % auf 6,1 Milliarden US-Dollar, etwas mehr als die durchschnittliche Analystenprognose von 6 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz mit Chips für Fahrzeuge stieg um 68 % auf 899 Millionen US-Dollar, während für vernetzte Geräte 1,68 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet wurden, beide Bereiche lagen über den Erwartungen. Einer von Qualcomms größten Kunden, Apple, verwendet die Modem-Chips des Unternehmens in den iPhones, plant jedoch, diese durch eigene Entwicklungen zu ersetzen. Qualcomm hat immer wieder davor gewarnt, dass dieser Umsatzstrom über die Zeit versiegen könnte. Ein weiterer wesentlicher Gewinnfaktor bleibt die Lizenzierung grundlegender Technologien, die alle modernen Mobilfunknetze unterstützen, da Handyhersteller dafür Gebühren an Qualcomm zahlen müssen, unabhängig davon, ob sie dessen Chips verwenden.