Der Diagnostikspezialist und Labordienstleister Qiagen hat angekündigt, seinen Aktionären durch einen synthetischen Aktienrückkauf insgesamt 300 Millionen US-Dollar auszuschütten. Zur Umsetzung dieser Maßnahme soll eine unmittelbare Kapitalrückzahlung mit einer Aktienzusammenlegung, auch bekannt als Reverse Stock Split, kombiniert werden. Das Unternehmen aus Venlo hatte von der Hauptversammlung im Juni 2023 grünes Licht für diesen Schritt erhalten. In Euro wird die Ausschüttungssumme voraussichtlich 273 Millionen Euro nicht überschreiten.
Die Qiagen-Aktie legte zum Wochenstart deutlich zu und verzeichnete einen Anstieg von knapp 2 Prozent. Damit setzt das Papier seine Erholungstour fort, die bereits in den vergangenen Wochen eingesetzt hatte. Vor allem im November war der Kurs auf den tiefsten Stand seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 gefallen.
Der synthetische Aktienrückkauf ermöglicht Qiagen, auf eine effizientere Art und Weise Barmittel an die Anteilseigner zurückzuzahlen als es bei einem traditionellen Rückkaufprogramm am freien Markt der Fall wäre. Hierzu sind drei Schritte geplant: Zunächst wird der Nennwert der Qiagen-Stammaktien durch eine Entnahme aus der Kapitalrücklage erhöht. Anschließend folgt die Zusammenlegung der Aktien. Im dritten Schritt wird der Nennwert pro Aktie wieder auf das ursprüngliche Niveau herabgesetzt und die Kapitalrückzahlung erfolgt direkt an die Aktionäre.
Firmenchef Thierry Bernard betonte, dass Qiagen gestärkt und mit solidem Wachstum in das Jahr 2024 starte. Das Rückkaufprogramm sei Ausdruck des Vertrauens in das Unternehmen. Der synthetische Aktienrückkauf wird ab dem 29. Januar 2024 umgesetzt und in den folgenden Tagen entsprechend den Marktkonditionen abgewickelt.
Finanzchef Roland Sackers erläuterte, dass der synthetische Aktienrückkauf auf einer bewährten Struktur beruhe, die in den Niederlanden bereits von verschiedenen Unternehmen zur Wertsteigerung genutzt werde. Er ist überzeugt, dass weder das Investment-Grade-Profil von Qiagen noch die Bilanz durch diese Maßnahme beeinträchtigt werden. Darüber hinaus hält das Unternehmen Ausschau nach potenziellen Übernahmen, um das profitable Wachstum zu unterstützen.