21. Oktober, 2024

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Qatar im Ringen um LNG-Marktanteile: Wettbewerbsdruck aus den USA und neue Herausforderungen

Qatar im Ringen um LNG-Marktanteile: Wettbewerbsdruck aus den USA und neue Herausforderungen

Qatar, einst führender Lieferant für verflüssigtes Erdgas (LNG) nach Japan und Südkorea, sieht sich aktuell mit verschärftem Wettbewerb konfrontiert. Der Gasriese bemüht sich um neue Verträge, steht jedoch vor Herausforderungen durch flexiblere Vertragsbedingungen seiner Konkurrenten aus den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman. Diese bieten kürzere Laufzeiten und weniger Beschränkungen bezüglich der Zielorte der Lieferungen, was den Käufern eine größere Flexibilität einräumt. Trotz der langjährigen historischen Beziehungen und bestehenden Verträge scheitern die Verhandlungen zwischen QatarEnergy und Kunden aus Japan und Südkorea zunehmend an den starren Zielortsklauseln, auf denen Qatar besteht. Die flexible Herangehensweise anderer Anbieter, wie etwa der UAE's ADNOC, nimmt die Gelegenheit wahr, von der Nachfrage nach diversifizierten Angeboten zu profitieren. Unter der Leitung von Saad Al-Kaabi plant QatarEnergy, durch seine North Field Expansion das Gesamtproduktionsvolumen um 85 % zu steigern. Nichtsdestotrotz stehen bedeutende Anteile der zukünftigen Produktion noch ohne vertragliche Abnahmeverpflichtungen da, obwohl jüngst Abkommen mit China, Taiwan und Kuwait abgeschlossen wurden. Eine zentrale Hürde bleibt für Japan der langfristige Ausblick auf LNG-Nachfrage, begünstigt durch den Wiederbetrieb von Atomkraftwerken und den Ausbau erneuerbarer Energien. Katar muss Kompromisse erwägen, um im globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Indessen arbeiten Konkurrenten aus den USA, Frankreich und Oman strategisch daran, ihre Marktanteile zu festigen und verstärkt Abnehmer aus Asien und Europa zu gewinnen.