Eine hochrangige Delegation aus Katar wird am Sonntag für Gespräche nach Damaskus reisen – ein bedeutsames Zeichen in den angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Im Mittelpunkt der Gespräche steht die Wiedereröffnung der katarischen Botschaft und die Verbesserung der humanitären Hilfeleistungen, wie ein katarischer Vertreter bestätigte. Gerüchte über einen Besuch des katarischen Geheimdienstchefs in Syrien wurden dementiert. Der Besuch der Delegation erfolgt nur wenige Tage nachdem katarische Diplomaten Gespräche mit der führenden Rebellenfraktion Syriens, Hayat Tahrir al-Sham, aufgenommen hatten. Diese Kontaktaufnahme geschieht vor dem Hintergrund, dass regionale Mächte zunehmend den Dialog mit der neu gebildeten syrischen Übergangsregierung suchen, die nach einem schnellen militärischen Vorstoß die Regierung von Präsident Bashar al-Assad stürzte. Auch der türkische Geheimdienstchef Ibrahim Kalin führte parallel Gespräche in Damaskus über die neue syrische Führung. Zuvor hieß es fälschlicherweise in syrischen Berichten, dass Kalins Treffen von Khalfan al-Kaabi, dem Chef der katarischen Staatssicherheit, begleitet wurde. Seit Juli 2011 bleibt die katarische Botschaft in Damaskus geschlossen, nachdem Katar in Reaktion auf gewaltsame Maßnahmen des Assad-Regimes seine diplomatischen Beziehungen abbrach. Trotz wiederholter Versuche anderer arabischer Staaten, Beziehungen zu Assad wieder aufzunehmen, hielt Doha an seiner distanzierten Haltung fest.