Ein technischer Fehler führte dazu, dass die australische Fluggesellschaft Qantas über 300 First-Class-Tickets im Wert von mehr als £10.000 mit einem Rabatt von 85 Prozent verkaufte. Die Buchungen betrafen Reisen zwischen Australien und den USA und entstanden durch einen Programmierfehler auf der Website. Diese Panne dauerte acht Stunden und sorgte für erhebliche Verwirrung unter den Kunden.
Qantas hat erklärt, die irrtümlich verkauften und gravierend falsch bepreisten Tickets nicht zu akzeptieren. Stattdessen bietet das Unternehmen den betroffenen Passagieren Plätze in der Business Class an, deren regulärer Preis das Doppelte des gezahlten Betrags ausmacht. Ein Sprecher der Airline sagte: „Leider war dieser Preis zu gut, um wahr zu sein. Als Geste des guten Willens buchen wir die Kunden in die Business Class um, ohne zusätzliche Kosten. Alternativ können sie eine vollständige Rückerstattung erhalten.“
First-Class-Tickets beinhalten verschiedene Vorzüge, darunter Getränke wie Champagner, à la carte Mahlzeiten und Liegesitze mit Kissenmenü. Die Fluggesellschaft betonte, dass ihre Geschäftsbedingungen vorsehen, eine Buchung zu stornieren und das Geld zurückzuerstatten, wenn ein Preisfehler offensichtlich ist.
Die australische Wettbewerbsbehörde bestätigte, dass das Verbraucherrecht des Landes Unternehmen nicht verpflichtet, falsch beworbene Angebote zu honorieren, vorausgesetzt, es wird eine geeignete Lösung angeboten. Diese Fehlbuchung kommt weniger als vier Monate, nachdem Qantas mit einer Strafe von AUD 100 Mio. (£50 Mio.) belegt wurde, weil 85.000 Tickets für bereits stornierte Flüge verkauft wurden, was das vorzeitige Ausscheiden von Ex-CEO Alan Joyce zur Folge hatte.
Qantas ist jedoch nicht die einzige Fluggesellschaft, der solche Fehler unterlaufen sind. 2018 stornierte British Airways tausende Tickets, die zu „offensichtlich falschen“ Preisen verkauft wurden. Cathay Pacific entschied sich im Jahr 2019 hingegen, versehentlich zu Wirtschaftspreisen verkaufte First- und Business-Class-Tickets als Neujahrsgeschenk anzuerkennen. Im Jahr 2023 führte ein Währungsumrechnungsfehler dazu, dass All Nippon Airways Premium-Sitze zu Preisen der Economy Class anbot, zog jedoch diese Entscheidung zurück, nachdem die tatsächlichen Kosten klar wurden.